Auch heute noch sehenswert: Doku über einen Amateur-Verein aus Bielefeld
Innenansichten eines Fußball-Vereins: Der ZDF-Sportspiegel hat 1977 den Amateur-Fußballverein TuS Dornberg 02 besucht. Das Ergebnis ist ein starkes Zeitdokument aus den siebziger Jahren mit dem passenden Namen „Verlängerung am Tresen“.
Autor dieses Schätzchens ist der ZDF-Sportjournalist Michael Palme, 2010 leider verstorben. Palme war jemand, der viele Dinge im Sport immer wieder hinterfragte. Wie ein Journalist das machen sollte, doch galt er für manche im Sport auch als Dauernörgler.
Dass Palme sein Handwerk verstand, zeigte er mit dieser Dokumentation über den Bielefelder Vorortverein TuS Dornberg 02. Überwiegend traf das ZDF-Team seine Protagonisten in der Vereinskneipe Horstkotte. Denn dort spielte bzw. spielt sich ein großer Teil des Vereinslebens ab.
Jeder, der selbst aktiv Fußball gespielt hat und ein wenig älter ist, kennt das: In der Vereinskneipe bzw. am Tresen feiert man immer noch die größten Erfolge. Da gibt es überraschende Eingeständnisse, lasten Niederlagen nicht mehr so schwer, Siege jedoch werden zu Triumphen. Und man lernt die Mitspieler erst richtig kennen. Gute Vereine zeichnen sich auch durch ein aktives Leben außerhalb des Platzes aus.
Wie der TuS Dornberg: Die erste Mannschaft stieg 1977 in die Landesliga auf. Eine Liga, in der auch damals schon im Amateurfußball Geld bezahlt wurde. Sportlich durchaus ambitioniert: Spieler, die vor jedem Spiel in den Kneipen versackten, hatten (und haben) dort keine Chance.
Aus dem Leben
Palme und sein Team fangen dieses Geschehen großartig ein. Weil sie dokumentieren und nur sparsam kommentieren. So erlebt der Zuschauer Typen wie Gerd „Klöte“ Menger, Spieler der ersten Mannschaft und auch im Feiern ganz groß.
Es sind Szenen ohne Glamour und falsches Gehabe: Die Protagonisten sind bodenständig, jeder wird geduzt, man kennt sich. Der Sportplatz ist ein Aschenpl atz, der bei jedem Regen unter Wasser steht.
Hartmut Ostrowski, ein anderer Spieler der ersten Mannschaft, machte später große Karriere und war von 2008 bis 2011 Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG. Eine Zeit, die ihn aber viel Kraft kostete und zum Burnout führte. „Ich bin viele Mal gestorben“, gestand er der FAZ.
Der TuS Dornberg erlebt derzeit auch schwierige Zeiten: Die erste Mannschaft wurde zu Saisonbeginn aus der Landesliga abgemeldet, nachdem sie jahrelang immerhin in der Oberliga Westfalen kickte. David Odonkor, einst schneller Stürmer von Borussia Dortmund, war in Dornberg kurz mal mal Trainer in der Westfalenliga.
Die ambitionierten Zeiten sind wohl vorbei: Die eigentlich zweite Mannschaft, die jetzt aber die Erste ist, spielt ganz unten in der Kreisliga C. Immerhin ist sie dort Tabellenführer und Spaß macht es offenbar auch. Und aus dem Aschenplatz wurde ein schöner Kunstrasenplatz.
Es wird die erste englische National Hunt-Saison ohne Dauerchampion AP Mc Coy. An guten und eisenharten Jockeys mangelt es jedoch nicht. Barry Geraghty, Richard Johnson, Ruby Walsh, Aidan Coleman oder Brian Hughes etwa. Aber auch Andere leisten hervorragende Arbeit. nurpferdeundfussball nennt sieben Jockeys, die am Start einer vielversprechenden Karriere stehen bzw. nicht so sehr im Rampenlicht stehen.
Der Newsletter Aufgalopp hatte es in der letzten Woche gut erfasst: „Der Rennsport-Freund bekommt feuchte Augen, wenn er auf die Insel schaut“, schrieb der morgendliche Wachmacher der Fachzeitschrift Sport-Welt und meinte die englische Hindernissaison: In Cheltenham gab es drei Tage Top-Sport beim Open Meeting, in den nächsten Wochen gibt es Höhepunkte nicht nur in Ascot und Newbury. Und so geht es weiter bis ins späte Frühjahr.
Im Blickpunkt: die Jockeys. Es ist ein knüppelharter Job mit Gefahren aller Art. Bei manchen Stürzen stockt dem Betrachter der Atem. Doch diese Jungs stehen oft wieder auf und reiten im nächsten Rennen, als wenn nichts passiert wäre. Und es gibt nicht nur die obengenannten großen Namen. Hier sind sieben Reiter, auf die man ebenfalls achten sollte.
Nico de Boinville: Der Aufsteiger unter den englischen Hindernisjockey. Bereits in seiner ersten professionellen Saison 2014/2015 siegte er mit Coneygree im Cheltenham Gold Cup, dazu kamen erneut mit Coneygree und Whisper zwei weitere Erfolge auf höchster Ebene. Der 26jährige begann relativ spät professionell, war ein erfolgreicher Amateur und ritt bei Nicky Henderson jahrelang in der Arbeit, unter anderem Sprinter Sacre. Und weil Barry Geraghty jetzt die Mc Manus-Pferde reitet, dürften sich bei Top-Trainer Henderson zukünftig viele Chancen bieten.
Daryl Jacob: Den 32jährigen Iren noch als Geheimtipp zu bezeichnen, ist zugegeben ein wenig übertrieben. Denn Jacob zählt schon seit Jahren zur Spitze und war auch mal erster Jockey bei Paul Nicholls. Doch irgendwie stimmte die Chemie nicht mehr, die Saison 2013/2014 war auch nicht die Beste des Quartiers. Zudem war es nicht einfach, einen Ausnahmekönner wie Ruby Walsh zu beerben. Dabei ist Jacob selbst ein großartiger Jockey: Stark im Finish und mit einem guten taktischen Verständnis. Für mich ist der Ire immer eine Wette wert.
Harry Skelton: Sohn des bekannten Springreiters Nick Skelton und die Familie spielt auch bei Harry Skelton eine wichtige Rolle. Meist reitet er für Bruder Dan Skelton, der seit 2013 trainiert und einen hervorragenden Start hinlegte. Beide Skelton-Bruder lernten das Geschäft bei Paul Nicholls – Harry als Conditional Jockey, Dan als Assistenztrainer. Das bürgt für Qualität, auch wenn der Grade 1-Erfolg den beiden noch fehlt. Der 26jährige Harry Skelton gewann immerhin schon den Irish Grand National.
Paul Moloney: Schon lange im Geschäft (37 Jahre, fast 6000 Ritte), aber für mich einer der meist unterschätzten Jockeys. Dabei ist Moloney gerade in Jagdrennen ein famoser Jockey, der seine Pferde geduldig einsetzt. Das mag auch an seinem Patron Trainer Evan Williams liegen, der häufig spätreife Pferde trainiert, die erst mit zunehmender Routine besser werden. Dafür ist Moloney der passende Mann im Sattel.
Will Kennedy: Auch einer dieser eher unbekannten Helden des Sports. Vor einigen Jahren galt Kennedy mal als der kommende Mann, aber Verletzungen verhinderten die große Karriere. Jetzt ist er 34, die meisten Ritte macht er für Ian Williams und Dr. Richard Newland. Zwei Trainer der eher mittleren Kategorie, aber Kennedy macht seinen Job gut. Besonders über die großen Sprünge hat er oft das richtige Timing. Und das auf Pferden, die nicht unbedingt zu den Top-Favoriten zählen.
„Es ist ein Extremsport“, sagt Jockey Will Kennedy. Eine starke Selbstdarstellung des Jockeys.
David Bass: So vor zwei, drei Jahren war das immer eine erfolgversprechende Strategie in den großen Hürden-Handicaps: Man tippe das Pferd mit David Bass, denn der war seine Erlaubnis als Auszubildender immer wert. Zumal sein Ausbilder Nicky Henderson immer wieder Pferde in diese Prüfungen schickte, die noch Reserven hatten. Bass „vollstreckte“ immer ziemlich cool, positionierte seinen Partner meist im Vordertreffen und entschied dann das Rennen. Als die Azubi-Erlaubnis weg war, tat sich Bass wie viele andere Jockeys etwas schwer. Doch in der letzten Saison ging es wieder aufwärts, besonders die Partnerschaft mit Trainer Kim Bailey verspricht Erfolg.
Sean Bowen: Sohn von Trainer Peter Bowen und mit 18 Jahren der jüngste in dieser Runde. In der letzten Saison wurde er Champion der Nachwuchsreiter und manche sehen ihn schon als „neuen AP“. Auch sein sonst sehr kritischer Ausbilder Paul Nicholls ist voll des Lobes. Das sind natürlich aVorschusslorbeeren, aber spätestens nach seinem Erfolg mit Just A Par im bet365 Gold Cup Chase in Sandown kann ich die Huldigungen nachempfinden.
Es fällt derzeit schwer, über Fußball zu schreiben. Die Terror-Anschläge in Paris während des Länderspieles Frankreich gegen Deutschland haben alle geschockt und machen nicht nur mir Angst. Dabei ist das genau das, was diese Terroristen wollen. Darum ist es gut, dass das Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande stattfindet. Oder anders gesagt: Ihr könnt uns mal, ihr feigen Verbrecher vom Islamischen Staat.
Eigentlich wollte ich gar nicht gucken am Freitagabend. Freundschaftsspiele der deutschen Nationalmannschaft sind nicht unbedingt mein Ding, weil die sportliche Aussagekraft oft gering ist. Aber so ein Spiel gegen die starken Franzosen ist dann doch mal eine Ausnahme wert.
In den ersten 30 Minuten war es ein selten öder Kick. Beide Mannschaften belauerten sich, Torszenen gab es nicht. Nur zwei laute Knallgeräusche sorgten für Aufmerksamkeit. Da dachte ich schon, es ist was passiert. Es war was passiert und Fußball spielte nur noch eine Nebenrolle. So langsam kamen die Meldungen vom Terror in der französischen Hauptstadt rein, in der zweiten Halbzeit lief zwar der Fernseher, aber der Kolumnist saß vor dem PC und suchte im Netz nach Neuigkeiten.
Es wurde ein bitterer Abend. Mein Mitgefühl gilt allen Opfern der feigen Anschläge und ihren Angehörigen. Diese Kolumne ist bei den Betroffenen.
Nach dem Schock folgte im Laufe des Samstags Wut und Widerstand. Und Fußball kann wirklich ablenken: Am Samstag habe ich ein Playoff-Spiel zur kommenden Fußball-EM in Frankreich geschaut, das skandinavische Duell zwischen Schweden und Dänemark. Es wurde ein Spiel voller Leidenschaft – mit allem, was den Fußball so faszinierend macht. Leidenschaft, Torszenen, zwei toll kämpfende Teams und Zuschauer, die mitleiden und entsprechend Lärm machen. Fair, ohne Hass. Selten hat mich ein Spiel so fasziniert wie das skandinavische Derby – trotz der grandiosen aktuellen Serie von Borussia Dortmund in der Bundesliga.
Ungarn ist dabei
Die Ungarn haben sich auch gefreut an diesem Wochenende. Zum ersten Mal seit 1986 ist das Land wieder dabei bei einem fußballerischen Großereignis wie WM oder EM. Es war eine lange Zeit in der Öde der fußballerischen Bedeutungslosigkeit für ein Land mit einer großen Fußballtradition.
Denn Ungarn ist bekanntlich das Land des einstigen Wunderteams, das 1954 als hoher Favorit im Finale gegen Deutschland unterlag und sich von diesem Schock fußballerisch nie erholte. „Immer wieder Bozsik, der rechte Läufer der Ungarn“, waren die legendären Worte von Reporter Herbert Zimmermann, bevor Rahn dann schießen musste und Deutschland zum Weltmeister machte. Trotzdem: Puskas, Hidegkuti, Czibor, Kocsis oder der spätere Bundesliga-Trainer Lorant waren damals die großen Namen des Fußballs.
Später gab es noch mal gute Leute wie Nyilasi oder Detari, aber der ungarische Fußball endete unter „ferner liefen“. Vereine wie Honved oder Ferencvaros Budapest, die einst einen guten Klang in Europa hatten, wurden international höchstens drittklassig. Jetzt sind die Magyaren wieder dabei bei einem Großereignis. Mit Trainer Bernd Storck, Assistenztrainer Andreas Möller und den ehemaligen Bundesliga-Veteranen Gabor Kiraly und Tamas Hajnal. Die Kraft des Fußballs – auch Terroristen können ihn nicht brechen. Und auch nicht korrupte Verbandsvertreter. Da verzeiht diese Kolumne den Ungarn auch ihren Idioten von Präsident.
Eine gute Überblick über die Ereignisse von Frankreich gibt wie immer bei Fokus Fußball.