Club-Fan bedeutet Leiden
Die Heimbilanz spricht eindeutig für den BVB. Der 1.FC Nürnberg gastiert am Samstag bei Borussia Dortmund – ein Traditionsverein mit ruhmreicher Vergangenheit und der Club genannt. Aber dieser Ruhm liegt schon lange Jahre entfernt. Heute freuen sich die Club-Anhänger, wenn ihr Verein im sicheren Bundesliga-Mittelfeld landet.
Hinterher konnte ich die Weisheiten des Hans Meyer nicht mehr ertragen. Von April 2006 bis Ende 2007 habe ich in Nürnberg gearbeitet und dort bei einer sehr netten älteren Dame zur Untermiete gewohnt. Die Küche teilten wir uns, das Radioprogramm bestimmte sie jedoch. So lief
Radio F, der Sender für die reifere Jugend (aber immer noch besser als Antenne Bayern oder Bayern 3). Jedenfalls gab es dort eine Kolumne „der Meyer des Tages“; dort lief jeden Tag ein Bonmot des damaligen Club-Trainers.
Nun sind manche Sprüche von Hans Meyer durchaus witzig, aber irgendwann kann man es nicht mehr hören, weil es nicht mehr lustig ist. Jedenfalls war Meyer der ungekrönte König der Stadt – kein Wunder, hatte er den darbenden 1.FC Nürnberg doch zum Klassenerhalt geführt und später auf Platz 6 und zum DFB-Pokalsieg geleitet. Das erfreute den Club-Fan natürlich und einer der größten Bewunderer des Hans Meyer war der Sportchef der Nürnberger Nachrichten, der dem Fußballlehrer mehrfach wahre Elogen widmete.
Doch die Club-Fans unter meinen Kollegen zeigten sich auch immer etwas skeptisch. Hatte der Fußballverein doch schon mehrfach bewiesen, dass er nach Triumphen gerne tief stürzt. So war es dann auch in der Saison 2007/2008: Der 1.FC Nürnberg begann mit einer auf dem Papier durchaus guten Mannschaft, überzeugte auch in manchen Spielen, gewann diese nur nicht und dann kam es, wie es kommen musste. Irgendwann war es zu spät, der Zauber von Hans Meyer zog nicht mehr – der Club stieg ab in Liga 2.
„Der Glubb is a Depp“, schimpfen die Franken dann immer. Hans Meyer aber erlebte den Abstieg gar nicht mehr verantwortlich mit, denn er wurde schon vorher entlassen. Aber immerhin hat es ihm in Nürnberg so gut gefallen, dass er dort jetzt wohnt.
Aktuelle Lage
2013 war kein beschauliches Weihnachtsfest für die Club-Verantwortlichen. Denn die Mannschaft des 1.FC Nürnberg hatte die Hinrunde sieglos beendet, aber immerhin elf Mal Remis gespielt. Platz 17 und nur 11 Punkte schürten aber schon die Abstiegsangst.
Dabei hatte Sportvorstand Martin Bader schon früh die Notbremse gezogen und Trainer Michael Wiesinger entlassen. Doch auch sein Nachfolger Gertjan Verbeek tat sich schwer. Der Niederländer mit der unkonventionellen Frisur konnte einfach nicht gewinnen, die Abgänge der Leistungsträger Klose und Simons waren nur schwer zu kompensieren.
Doch in der Rückrunde wandte sich das Blatt zum Guten: Der Club gewann vier seiner fünf Spiele, die einzige Niederlage gab es nach starker Gegenwehr gegen die übermächtigen Bayern.
Dabei hatte der Club zum Schluss auch das Glück, das ihm in der Hinrunde fehlte. Das 2:1 gegen Schlusslicht Braunschweig fiel in die Kategorie Zittersieg. „Ich habe Mühe, erfreut zu sein“,
meinte Verbeek nach dem Match.
Besonders Stürmer Josip Drmic, vor der Saison vom FC Zürich gekommen, drehte in der Rückrunde auf, traf fünf Mal. Leider gibt es kein Wiedersehen mit dem Ex-Dortmunder David Ginczek, der sich gegen den FC Bayern einen Kreuzbandriss zuzog und für den Rest der Spielzeit ausfällt. Dagegen dürfte Markus Feulner wahrscheinlich spielen.
Historie
Manchmal habe ich den Eindruck, dass diese ganz glorreiche Vergangenheit den FCN-Verantwortlichen den Kopf vernebelt hat. Zumindest früher war das so, inzwischen bringt Martin Bader Realismus in die Vereinsspitze.
Lange durfte sich der Club mit neun Meistertiteln Rekordmeister nennen. Dass ihn ausgerecht der FC Bayern München ablöste, tat bei der Rivalität zwischen Franken und Bayern natürlich weh. Zumal die Franken sich so und so von den Bayern unterdrückt fühlen.
Die große Zeit der Nürnberger lag in den zwanziger Jahren, als man mit Recken wie Torwart Heiner Stuhlfauth fünf Male Deutscher Meister wurde. Damals waren die Nachbarstädte Nürnberg und Fürth das Zentrum des Deutschen Fußballs. Zwischen dem 1.FC und der Spielvereinigung herrschte erbitterte Rivalität. Es gibt diese wunderschöne Geschichte, wo Nürnberger und Fürther den Kern der Nationalmannschaft bildeten und getrennt in unterschiedlichen Waggons anreisten, weil sie sich nicht leiden konnten. Auch heute ähnelt das Verhältnis Club und Greuther Fürth dem zwischen Dortmund und Schalke.
Den letzten Meistertitel feierten die Nürnberger mit Trainer Max Merkel im Jahr 1968. Doch der selbsternannte Zampano Merkel entpuppte sich eine Spielzeit später als Luftpumpe, der Club stieg als Meister aus der Bundesliga ab. Das schaffte vor ihm und nach ihm kein anderer Verein.
Fotos (2): Club4ever/Wikimedia Commons
Fahrstuhl
Es folgten harte neun Jahre in der Zweitklassigkeit, erst 1979 gelang den Franken wieder der Sprung in die erste Liga. Doch auch die nächsten Jahre waren ein stetiges Auf- und Ab, der Club entwickelte sich zu einer Fahrstuhlmannschaft.
Provinzgrößen wie Michael A. Roth oder Gerd Schmelzer führten den Klub. Es herrschte permanente Unruhe im Verein, Trainer hatten in Nürnberg nur eine kurze Lebenszeit. Und wenn der Verein mal gute Leute hatte wie nach der Spielerrevolte 1984, als junge Spieler wie Stefan Reuter, Dieter Eckstein, Hans Dorfner oder Roland Grahammer in die Mannschaft rückten, wurde diese aus verschiedenen Gründen verkauft.
Es war ein ständiges Auf und Ab. Mal spielte der Club in der Bundesliga, mal in Liga 2, mal sogar drittklassig. Dort traf man immerhin den alten Rivalen aus Fürth wieder und stieg mit diesem gemeinsam wieder aus der Regionalliga auf. Der Club blieb eine Fahrstuhlmannschaft und war finanziell meist recht klamm.
Erst in der zweiten Ära Michael Roth setzten die Nürnberger auf mehr Kontinuität im Trainerbereich, weil mit Martin Bader nüchterne Kompetenz in den kaufmännischen Bereich kam. Einen sportlichen Aufschwung brachte die Zeit mit Hans Meyer (siehe oben): Klassenerhalt, die Plätze 8 und 6 und als Krönung der DFB-Pokalsieg 2007.
Danach regten sich die Fans gewaltig über den Bayerischen Rundfunk aus München auf, weil dieser die Übertragung der Pokal-Feierlichkeiten abbrach und eine Tier-Doku sendete. Das hätte der BR beim FC Bayern nie gewagt.
Und der Club wäre nicht der Club, wenn er dem Pokalsieg kein Negativergebnis folgen ließ: Im Jahr danach stieg er in die 2. Liga ab.
In den letzten Jahren aber etablierte Trainer Dieter Hecking den Verein im Mittelfeld der Liga. Sein Abgang nach Wolfsburg traf Nürnberg hart, sein Nachfolger Michael Wiesinger besaß nicht das Vertrauen und wurde entlassen. Jetzt soll also der Niederländer Gerdjan Verbeek den Club vor dem Abstieg retten. Der Anfang war bekanntlich steinig…
Die Bilanz zwischen BVB und FCN
Der 1.FC Nürnberg bei
Wikipedia
In der Serie "Rivalen des BVB" wird immer der Verein portraitiert, der am nächsten Spieltag in Dortmund gastiert. Das Ganze geschieht gewohnt subjektiv und ist gnadenlos persönlich.
Fokus Fussball
uknig22 am 27. Februar 14
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Wenn der neue Trainer Flügel verleiht
Die großen Mysterien des Fußballs: Zum Beispiel, warum Mannschaften nach einem Trainerwechsel auf einmal Spiele gegen offenbar übermächtige Gegner gewinnen.
Jüngstes Beispiel ist der Hamburger SV. Der abstiegsbedrohte Bundesliga-Dino triumphierte am Samstag mit 3:0 gegen Borussia Dortmund. Gegen diese Borussia, die zuletzt vier Mal in Serie siegte, dabei spielerisch durchaus überzeugte und die deutlich stärkere Mannschaft stellt. Abstiegsangst traf Champions League-Ambition.
Ausgerechnet der HSV: Mirko Slomka ist der dritte Trainer des Traditionsvereines in dieser Saison. Unter seinem Vorgänger Bert van Marwijk hatte die Mannschaft acht mal in Serie verloren und dabei den Eindruck erweckt, dass diese Spieler die größte Ansammlung von Trotteln sind, die jemals das HSV-Trikot getragen haben. Eine Mannschaft, die zuletzt in der Bundsliga mehrfach regelrecht gedemütigt wurde. Eine Truppe, die zum Gespött der Liga wurde.
„Manchmal gibt es Dinge, die man nicht erklären kann“, sagte Bruno Labbadia, als ich zufällig am Sonntag beim unsäglichen
Doppelpass bei
Sport 1 landete. Wir versuchen es dennoch.
Hörner
„Wir haben gewisse Dinge klar analysiert und vor allem bei den schlechten Laufwerten angesetzt“, sagte Torhüter Rene Adler im
kicker-Interview. „Wir hatten in jedem Training Vollgas, waren danach richtig kaputt, aber wir hatten auch Spaß an der Arbeit, am Laufen.“ Und man habe sich der Angst gestellt nach der Niederlagenserie, habe sie „bei den Hörnern“ gepackt.
Na ja, an der Laufleistung kann es nicht gelegen haben. Da war Borussia Dortmund mit gesamt 116,2 km Teamlaufleistung vorne gegenüber den Hamburgern mit 114,6 km Teamlaufleistung (Quelle kicker opta).
Natürlich hatte Slomka die Mannschaft umgebaut. Auf einmal standen Leute auf dem Platz, die unter van Marwijk keine Chance mehr hatten und eigentlich schon als ausgemustert galten. Doch Slomka vertraute den Innenverteidigern Johan Djourou und Slobodan Rajkovic sowie den Mittelfeldspielern Tomas Rincon und Petr Jiracek. Mit Erfolg: Die Mannschaft wirkte stabiler, der tschechische Nationalspieler Jiracek zählte zu den Torschützen.
„Der HSV wollte den Sieg mehr als der Gegner, fightete beseelt und gewann trotz eines Dortmunder Chancenplus verdient“, analysierte das Fachblatt
kicker.
Selten habe ich BVB-Trainer Jürgen Klopp so sauer gesehen wie bei dieser Begegnung. „Es gibt diesen alten Spruch: Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“,
erklärte der Erfolgstrainer. „Den hasse ich wie nichts anderes. Ich finde, ein Pferd hat so hoch zu springen, wie es kann. Wir haben heute geguckt, wie hoch wir springen müssen. Und als wir festgestellt haben, dass es nicht so hoch ist, waren wir im Hintertreffen.“
Borussia fand überhaupt keine Einstellung zu Spiel und Gegner. Das wurde an diesem Tag bestraft.
Und nicht immer kehren neue Besen gut. Zweitligist Energie Cottbus hat am Montag Trainer Stephan Schmidt
entlassen. Schmidt hatte Anfang November Rudi Bommer abgelöst. Seine Bilanz ist niederschmetternd: Neun Spiele, acht Niederlagen, ein Unentschieden, null Siege. Der ehemalige Bundesligist Cottbus liegt abgeschlagen auf dem letzten Platz.
uknig22 am 25. Februar 14
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Die wilden Jahre der Eintracht sind vorbei
Es ist schon komisch, wenn zwei Mannschaften innerhalb so kurzer Zeit aufeinandertreffen. Aber der DFB-Pokal macht es möglich und so ist das Gastspiel der Frankfurter Eintracht am Samstag im Dortmunder Signal-Iduna-Park quasi die Revanche in der Bundesliga für das Pokal-Viertelfinale.
1:0 siegte der BVB am Dienstag in Frankfurt. Das Spiel war hart umkämpft, das Tor durch Pierre-Emerick Aubayemang fiel spät in der 83. Minute. Aber letztendlich fand die Partie einen verdienten Sieger. Denn die Dortmunder hatten schon ein deutliches Chancenplus, besonders in Halbzeit 1 wirbelten Mkhitaryan, Lewandowski und der Torschütze die Frankfurter doch reichlich durcheinander. Die Eintracht hatte hingegen nur zwei Chancen – eine davon war jedoch hochkarätig, als Rode verpasste. Borussias Defensive stand gut an diesem Abend.
Was noch im Gedächtnis blieb, war das hitzige Duell zwischen BVB-Stürmer Robert Lewandowski und Eintracht-Innenverteidiger Carlos Zambrano. Der peruanische Nationalspieler, dem viele eine große Karriere zutrauen, spielt schon sehr provokativ. Lewandowski auf der anderen Seite wehrte sich aber mit allen Mitteln.
Gegen Eintracht Frankfurt kann ich mich eigentlich nur an Siege in den letzten Jahren erinnern. Dabei gab es am 7. Februar 2010 mit 2:3 die letzte Niederlage, aber da muss ich wohl gefehlt haben. Bei mir sind nur schwarz-gelbe Triumphe gegen die Adlerträger gespeichert. Die vielen Eintracht-Fans, die ihre Mannschaft meist sehr zahlreich ins schönste Stadion der Liga begleiteten, fuhren meist mit viel Frust nach Hause.
Aktuelle Lage
Der Start nach der Winterpause glückte: Sechs von neun Punkten holten die Frankfurter, die Niederlage gab es bei den derzeit in einer anderen Liga spielenden Bayern. „Das war schon die Eintracht, die ich kenne“, sagte Trainer Armin Veh nach dem 3:0-Erfolg gegen den Aufsteiger aus Braunschweig.
Veh meint damit die Frankfurter Mannschaft, die in der letzten Spielzeit als Aufsteiger sensationell Platz 6 erreichte und sich für die Europa League qualifizierte. Doch in dieser Saison lief in der Bundesliga in der Hinserie nicht viel. Die Eintracht hielt sich meist am Tabellenende auf. Platz 15 lautete die Platzierung nach der Hinrunde, das damalige Torverhältnis von 20:29 zeigte, dass die Elf defensiv eigentlich ganz ordentlich agierte, es offensiv jedoch nicht passte.
Einer der Heroen der Vergangenheit: Jürgen Grabowski, Weltmeister 1974 und verewigt auf einer Briefmarke. Grabowski spielte während seiner gesamten Karriere bei der Eintracht (Foto: Eintracht 4ever/Wikimedia Commons)
So erfolgreich Veh und Manager Bruno Hübner auch sonst agieren, bei den Verpflichtungen für den Angriff haben sie keine glückliche Hand. Ob Mo Idrissou, Rob Friend, Erwin Hoffer oder Srdjan Lakic - keiner konnte sich letztendlich etablieren. Und auch der zuletzt verpflichtete Vaclav Kadlec hat nach gutem Beginn Probleme. Ein weiterer Grund für die schwache Hinrunde: Verletzungen wichtiger Spieler wie Alex Meier und Pirmin Schwegler konnte die Eintracht nicht kompensieren.
Hingegen sorgte das Team in der Europa League für Furore. Keine Mühe hatten die Hessen mit den Gegnern Maccabi Tel Aviv, APOEL Nikosia und Girondins Bordeaux. Mit fünf Siegen und einer Niederlage schaffte die Eintracht den Sprung in die nächste Runde. Dort wartet mit dem FC Porto ein durchaus prominenter europäischer Name.
Ein wenig Geschichte
Nur einmal war der Traditionsverein aus Hessen Deutscher Meister. 1959 war das, also schon fast eine Ewigkeit her. Aber die Frankfurter hatten schon immer das Gespür für das Besondere. Sie waren die erste deutsche Mannschaft im Finale eines Europapokals. 1960 kam es im Landesmeister-Pokal zum Duell mit Real Madrid. Die Eintracht ging kultiviert unter, kassierte Komplimente, hatte aber keine Chance gegen die damals übermächtigen Königlichen.
Als Kind wunderte ich mich dann später immer, dass bei der Eintracht ein echter Doktor das Tor hütete. Dr. Peter Kunter war Zahnarzt und spielte gleichzeitig in der höchsten deutschen Fußball-Liga. Damals hatten die meisten Spieler noch etwas Ordentliches gelernt und der
kicker veröffentlichte in seinem Sonderheft immer die Berufe der Spieler.
Der Doktor war ein solider Torhüter und kickte in den 70er Jahren bei der Eintracht. In dieser Zeit wirbelte dort das Offensiv-Trio Jürgen Grabowski, Bernd Hölzenbein und Bernd Nickel. Letzterer hatte einen wahnsinnig harten Schuss (Spitzname Hammer), schaffte aber nie den Sprung in die Nationalmannschaft. Grabowski und Hölzenbein hingegen wurden Nationalspieler und Weltmeister 1974.
Schon in den siebziger Jahren erwarb sich die Eintracht den Titel „Launische Diva“. Sie konnte richtig tollen Fußball spielen, um im nächsten Spiel krass zu versagen. So reichte es „nur“ zu zwei Titeln als DFB-Pokalsieger, dafür folgte dann im Jahr 1980 der UEFA-Cup. Das entscheidende Tor im zweiten Finale gegen Borussia Mönchengladbach (es war sogar ein rein deutsches Halbfinale) schoss ein gewisser Fred Schaub, der später nach Dortmund wechselte, dort aber sportlich keine große Marke setzen konnte.
Auch in den 80er und 90er Jahren spielte die Eintracht oft einen gepflegten Ball. Spieler wie Detari, Bein, Gaudino, Möller oder Okocha standen für Spielkultur, doch oftmals verhinderten Intrigen innerhalb und außerhalb des Platzes den Erfolg. 1988 holten die Frankfurter ihren letzten Titel, wurden DFB-Pokalsieger.
1992 gab es diesen berühmten Dreikampf um die Meisterschaft zwischen Dortmund, Stuttgart und Frankfurt. Die Hessen hatten damals ein überragendes Team mit Spielern wie Stein, Bein, Möller, Weber oder Yeboah und sie hatten die beste Ausgangssituation vor dem letzten Spieltag. Doch die Eintracht vermasselte es wie so oft und verlor in Rostock. Meister wurde Stuttgart.
Bruchhagen und Funkel
Danach ging es abwärts, erst langsam, dann schnell und es folgte 1996 nach einer katastrophalen Rückrunde der erste Abstieg der Vereinsgeschichte. Die nächsten Jahre waren turbulent; meist hatten die Hessen ernste finanzielle Probleme und pendelten zwischen Bundesliga und zweiter Liga.
Eintracht Frankfurt wurde zu einer Fahrstuhlmannschaft, stieg von 1996 bis 2005 dreimal ab und dreimal wieder auf. Erst mit Heribert Bruchhagen, dem Vorstandsvorsitzenden der Eintracht Fußball AG, und Trainer Friedhelm Funkel kam wieder Kontinuität in den Klub. Bruchhagen machte aus der ausgabefreudigen Diva eine solide Hausfrau, die nicht mehr ausgab als sie einnahm. Der Pragmatiker Funkel setzte auf Teamgeist, die Eintracht spielte nicht schön, aber solide und hielt sich in der Liga.
Der Frankfurter Flughafen ist Sponsor, da verwundert es nicht, dass der Eintracht-Adler auch in der Luft präsent ist. (Foto: Lehle/Wikimedia Commons)
Manche ältere Eintracht-Fans maulten zwar über die manchmal etwas unattraktive Spielweise, doch die Hessen machten von Saison zu Saison Fortschritte. Doch wie so oft im Leben kommen manche Rückschläge völlig überraschend. 2011 stieg man zur Verwunderung aller ab, nach einer ordentlichen Hinrunde mit unter anderem 1:0 gegen den späteren Meister Dortmund verlief die Rückrunde katastrophal. Auch Christoph Daum, der Michael Skibbe als Trainer ablöste, konnte das Blatt nicht wenden. So kam es, dass die Eintracht-Fans am letzten Spieltag der Saison tief frustriert die Meisterfeier des BVB miterleben mussten.
Doch das war nur ein Betriebsunfall, Trainer Armin Veh schaffte souverän den Wiederaufstieg. Was dann folgte, siehe oben – Platz 6 als Aufsteiger nach einer hervorragenden Saison.
Die
Bilanz zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt
Das
Eintracht-Archiv
In der Serie "Rivalen des BVB" wird immer der Verein portraitiert, der am nächsten Spieltag in Dortmund gastiert. Das Ganze geschieht gewohnt subjektiv und ist gnadenlos persönlich.
uknig22 am 13. Februar 14
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