Donnerstag, 7. Februar 2019
Wetten, die die Welt nicht unbedingt braucht
Es ist ja nicht so, dass sich im deutschen Galopprennsport nichts bewegt. Zwei neue Wettarten – die Multi und die 2 aus 4 – sollen ab Mitte April den Toto-Umsatz ankurbeln. Dafür entfällt der Platz-Zwilling. Den Kolumnisten berührt das aber weniger.

Der Platz-Zwilling ging etwa völlig an mir vorbei. Bei den neuen Wetten klingt zumindest die Multi ganz interessant. Sie funktioniert ähnlich wie der Drilling in Frankreich, Unterschied: statt drei Pferden sind vier zu tippen. Diese müssen die ersten vier Plätze belegen, die Reihenfolge ist egal. Das macht die Erfolgschancen größer und die Quoten kleiner. Das Erfolgsrezept ist klar: Je besser die Quoten, desto größer die Erfolgschancen der Wette.
Ähnliches gilt für die 2 aus 4, wo nur zwei der ersten vier Pferde eines Rennens angesagt werden müssen. Klingt simpel und soll den Platzzwilling ersetzen. Erfolgsaussichten: in meinen Augen gering. Warum soll die Wette funktionieren, wenn schon der Platz-Zwilling gescheitert ist?

Sehnsucht nach einer Großwette
Man hätte eher die bestehenden Wetten stärken sollen. Immerhin wurden die Quoten der Sieg/Platzwetten erhöht, weil die Abzüge reduziert worden. Damit ist das deutsche Wettangebot konkurrenzfähiger gegenüber Frankreich und England.
Aber dennoch fehlt mir so eine Art Großwette, wo man mit wenig Einsatz viel Geld machen kann. Ich wiederhole mich gerne: So etwas wie die erfolgreiche V 75 in Schweden. Oder etwas kleiner, aber leichter zu treffen: den Placepot in England. Das ist so eine Art Platz-Schiebewette und er wird gespielt in den Rennen 1 bis 6 einer Veranstaltung, jeder Rennort hat dabei seinen eigenen Placepot.
Ähnliche Dinge sind in Deutschland zwar schon böse gefloppt und ohne starke Partner wird das kaum umsetzbar sein. Und ohne Geduld, Marketing und Geld so und so nicht.
Immerhin funktioniert das mit der Viererwette ganz gut. Und vielleicht werden Multi und 2 aus 4 zu Knüllern. Dann hätte ich mich gerne geirrt.