Dienstag, 30. Oktober 2012
Fünf Strategien für den Breeders’ Cup
Der November kommt, der Breeders’ Cup naht. Freitag beginnt es, Samstag folgt dann das große Finale in Santa Anita/Kalifornien, unter anderem mit Turf und Classic. Deutsche Pferde sind leider nicht am Start – also niemand auf den Spuren von Shirocco, der 2005 im Turf triumphierte.
Natürlich hat der Wettbewerb eine großartige Internetpräsenz mit Infos aller Art. Erwarten Sie jetzt bitte keine fundierten Wettprognosen, weil mir die amerikanischen Pferde wenig sagen und ich mich ihren Leistungen einmal im Jahr widme. Nun mag das an Arroganz grenzen, aber selbst das Kentucky Derby geht so ziemlich an mir vorbei. Kleiner Trost: Vielen Amerikanern geht es ähnlich, nur gilt das für den europäischen Turf.
Allerdings ist die von den Amis selbsternannte „Weltmeisterschaft des Turfs“ schon ein ziemliches Spektakel. Und wer zum Beispiel in den vergangenen Jahren die Zenyatta-Huldigung erlebt hat, der war schon beeindruckt.

Europas Superstar fehlt
Die europäische Bilanz sieht in Santa Anita gar nicht so übel aus, allerdings hat man sich in Europa auch schon mal euphorischer gegeben. Das mag auch daran liegen, dass Frankel etwa in Ascot seinen Abschied gegeben hat.
Außerdem: Die Pferde sind am Ende einer langen Saison, der Breeders’ Cup ist oftmals nicht unbedingt das Ziel, auf das man hingearbeitet hat. Das Argument mit den „Apotheken“, die so manches US-Pferd ist, weil dort die Doping-Bestimmungen deutlich laxer sind, stelle ich jetzt einmal hinten dran.
Allerdings: Meine persönliche Wettbilanz der letzten Jahre war durchaus in Ordnung – besser sogar als bei manchen europäischen Meetings. Ein paar Strategien (die jedoch für andere Meetings ebenfalls anwendbar sind):
1. Bloß nicht in jedem Rennen wetten. Wenn Sie keine Meinung zu einem Rennen haben, ist das völlig in Ordnung. Nur Zuschauen kann auch Freude bereiten.
2. Keine Pferde spielen, die unter 20:10 am Toto stehen. Gerade beim Breeders Cup werden „Heiße“ oftmals so gepuscht, dass sie unter-pari stehen. Aber es gibt sie nicht, die Unverlierbaren – außer sie heißen Frankel.
3. Keine Europäer auf Sand/Dirt wetten. Das ist das Refugium der US-Pferde, Europas Elite läuft nicht auf diesem Untergrund.
4. In jede Stallform reinhängen. Hat ein Trainer beispielsweise schon zwei Rennen gewonnen, unbedingt die anderen Starter auch spielen. Oft zahlt sich das aus.
5. Sprints sind in der Regel etwas was für die Amerikaner, die Pferde aus Europa tun sich schwer gegen die schnelle einheimische Brigade.

Wichtig sind zudem zuverlässige Quellen in den USA. Und da hat diese Kolumne diesmal einen ganz besonderen Leckerbissen. Mike Watchmaker ist „National Handicapper“ der Daily Racing Form, seine Einschätzungen der genannten Teilnehmer gibt es hier. Den Kurs für Exelebration in der Mile wird es wohl leider nicht in Europa geben.


Das waren noch Zeiten: Shirocco triumphierte im Turf 2005, damals trainiert von Andre Fabre in Frankreich. Und danach gab der große Mann des französischen Turfs ein Interview in Englisch, ich dachte immer, der spricht nicht mit Journalisten. Und Baron von Ullmann freut sich mit.