15:40: Manchmal gibt es andere Dinge, die noch Vorrang haben, daher der verspätete Einstieg in den Liveblog. Zwei Rennen sind schon gelaufen in Baden Baden und gerade hat
Adenike zu einer lukrativen Quote von 72 den UVEX-Preis, einen Ausgleich 4, gewonnen. Im Sattel saß Patrick Gibson, Sohn des viel zu früh verstorbenen Dortmunder Trainers Tim Gibson.
Das Zweijährigen-Rennen ging erneut an den Stall von Peter Schiergen.
Aigrette Gazette setzte den positiven Trend des Stalles fort, auch wenn gestern im Kronismus-Rennen der Favorit
Darnell patzte. Der Sieg der Stute des Gestütes Ammerland sah ganz gut aus, die Gegnerinnen waren chancenlos. "Zum dritten Mal im ersten Rennen Andrasch Starke", sagt Rennkomentator Manfred Chapman.
16:10: Etwas kämpfen musste er schon, der 16:10-Favorit Next Vision, aber letztendlich gewann der Hengst souverän gegen
Salontänzerin. Der Sieger kommt aus ganz anderen Rennen, im letzten Jahr lief er noch - in Frankreich trainiert - in einem Gruppe I-Rennen gegen die großartige
Goldikova, war aber chancenlos.
Gar nicht geht im übrigen das neue Design des Livestreams. Wer sich den ausgedacht hat, gehört bestraft. Gelbe Schrift auf weißem Untergrund - wer soll denn das lesen können. Und warum sind die Quoten so überirdisch groß und bleibt aus dem Führring nur ein Minibild? Wenn ich den deutschen Stream mit den englischen vergleichen, dann habe ich immer den Eindruck, dass man den deutschen Bildern einen Grauschleier verpasst hat. Unscharfe Bilder, verwaschene Farben - grauenhaft.
16:25: Mein in mühsamer Arbeit ausgeguckter Favorit
Shirsam läuft nicht. So entscheide ich mich im Ausgleich III über lange 2800 Meter für
Spirit of Stars zum racebets-Festkurs von 75, auf der Bahn steht er bei 46. Daniel Delius und Andy Suborics nennen im Expertentalk die Favoriten aus dem Wöhler-Stall
Altano (steht lächerliche 23) und
Ticana. Ich nenne eher noch die beiden Rotering Pferde
Saba Dancer und
Miami Tallyce, beide Bahn- und Distanzsieger.
16:45: Sch...deutsche Rennen: Der Favorit
Altano, runter gewettet auf 18:10, siegt hochüberlegen wie ein Pferd anderer Klasse. Weit dahinter die Rotering-Pferde und mein Tipp
Spirit of Stars. Diese permanenten Favoritensiege gehen mir ziemlich auf den Geist.
17:00: Die Wettchance des Tages folgt, es winken 30 000 Euro in der Viererwette. Für diese Rennen bietet das Fachblatt Sport-Welt inzwischen eine Sonderseite mit Expertentipps und Statements der Trainer an und für diesen Extraservice muss man das oftmals geprügelte Fachblatt auch mal loben. Experte Olaf Schick wirkt auf dem Foto allerdings reichlich zerknittert. Die Rennen scheint eher mittelschwer zu sein, mit
Chinook, Bonasera, Mirakhour, Crespo, Boulders und Milano gibt es einige Formpferde. Dazu kommen die noch nicht voll erfassten
Tara Sb und
Novarov. Wie gesagt: eher mittelschwer....Ich schaue jetzt mal, wie
Boulders aus dem Stall des Baden-Baden-Spezialisten John Smith steht, 50:10 ist mir aber zu wenig. Vielleicht kommt Smith ja auch mit seinem anderen Starter
Sissley, der steht über 800. Um die Viererwette zu attackieren, fehlt mir einfach die finanzielle Munition...
17:25:
Novarov (75:10) gewinnt die Wettchance des Tages, behält knapp die Oberhand gegen
Mirakhour (79:10). 4 mal lief der Vierjährige hinterher, beim fünften Start zeigte er einen Ansatz und jetzt gab es den ersten Sieg im Ausgleich IV mit 54 kg. Die Viererwette zahlt 17 790:10,
Boulders (43:10) und
Wellmondo (124:10) landen auf den Plätzen 3 und 4. Und der siegreiche Jockey Stephen Hellyn beweist eindrucksvoll im Interview nach dem Rennen mit dem ehemaligen Kollegen Suborics, dass Rennreiten eine anstrengende Angelegenheit ist.
17:45: Früher konnte man immer sicher sein, dass die Pferde aus dem Krefelder Quartier von Erika Mäder in Baden-Baden zu Hochform auflaufen, auch wenn sie vorher nicht unbedingt Topform hatten. Das ist allerdings schon länger her und früher hätte ich auch blind ihre Vertreterin
Trust Me gespielt. In diesem Rennen sind aber andere Kaliber am Start:
Glady Romana kommt aus den Toprennen des Jahrgangs und geht jetzt einige Klassen tiefer. Dazu wird noch
Keydream gewettet - schaut nach einem Zwei-Pferde-Rennen aus. Dann schauen wir mal...
18:00: Nächster Favoritenerfolg:
Glady Romana (23:10) gewann wirklich wie ein Pferd, dass schon ganz andere Gegnerinnen viel besserer Klasse gesehen hat. Dahinter wurde
Damanda noch richtig schnell, konnte die Siegerin aber nicht gefährden. Yann Lerner ritt die Favoritin aber auch sehr souverän, wusste immer, auf was für einem Kaliber er saß. Dritter wurde
Keydream,
Trust Me blieb erwartungsgemäß chancenlos.
18:10: Schalke-Fan Uli Potofski interviewt Klaus Allofs, Manager von Werder Bremen, und
großer Freund des Galopprennsports. Seit 30 Jahren, so Potofski, treffe man sich auf Galopp- und Trabrennbahnen. Allofs tippt
Mulan als Sieger im Belmondo-Preis, dem ehemaligen Fürstenmberg-Rennen (Gruppe III über 2000 Meter), erzählt vom Galoppsportfreak Claudio Pizarro und kündigt einen Werder Bremen-Renntag in Bremen an. Ich schließe mich dem Werder-Manager ab, tippe auch Mulan, weil er mir in Hamburg bei seinem Sieg ungemein imponierte. Die Gegner kommen aus dem Schiergen-Stall:
Elle Shadow, Altair Star, Neatico. Nicht zu vergessen der beständige
Empire Storm aus dem Wöhler-Stall.
18:30: Der nächste Favoritensieg:
Elle Shadow aus dem Schiergen-Quartier triumphiert vor
Empire Storm und
Neatico. Die Skeptiker hatten bei
Mulan recht: Die Distanz war zu kurz, das Pferd war reell geschlagen und kam erst auf den letzten Metern näher. 2200 oder 2400 Meter sind eindeutig besser. Das Kompliment geht an die siegreiche Stute Elle Shadow, die in den Top-Stutenrennen als Zweite immer etwas Pech hatte. Ein weiterer schöner Erfolg für das Gestüt Wittekindshof des langjährigen Präsidenten des Dortmunder Rennvereins, Hans-Hugo Miebach. Und wo lässt er die Stute trainieren? Natürlich in Köln...
18:50: Einen haben wir noch, einen ziemlich undurchsichtigen Ausgleich IV über die Sprinterdistanz von 1000 Metern. Ich versuche es einfach mal mit
Saldenlöwe, auch wenn die Form nicht gut ist und die Distanz vielleicht etwas kurz. Aber richtige 1000 Meter-Spezialisten sehe ich in dem Rennen auch nicht. Und wenn einer ein Pferd für Baden-Baden in Form bringen kann, dann ist das Trainer Stoltefuß aus Dortmund. Gewettet wird der Wallach allerdings kaum...
19:05: "Der schnelle
Rogalt kommt nach Hause" kommentierte Rennbahnkommentator Chapman und er hatte Recht. Der Sohn von Rock of Gibraltar gewann einst über 1000 Meter in Herschberg und war am Sonntag über 1200 Meter gar nicht weit geschlagen. Der Sieg blieb im Südwesten bei Trainer Hans-Peter Rosport, das Pferd gehört Sohn Denny. Auf den Sieger hätte man eigentlich kommen können. Zweiter wurde der Baden-Baden Spezialist
Mack Summerland, mein Tipp
Saldenlöwe lief gar nicht so übel, am Ende fehlte aber die Spritzigkeit über die kurze Distanz.
Fazit: Baden-Baden bleibt für mich wettmäßig ein schwieriges Pflaster, außer Spesen nichts gewesen.
Friede, Freude, Eierkuchen - so war die Stimmung bislang bei der Großen Rennwoche in Baden-Baden/Iffezheim, wenn man Veranstalter und Fachpresse so glauben darf. Alle sind erleichtert, dass in Baden die Pferde überhaupt wieder laufen, was zeitweise ja gar nicht so sicher war. Ausnahmesprinter Overdose, nicht nur Ungarns Turfliebling, war auch da, sorgte für ein ungewohntes hohes Kameraufkommen im Führring und kassierte in der Goldenen Peitsche nach 15 Starts die erste Niederlage.
Bundesweite Schlagzeilen machten die zwei Glücklichen, die die Viererwette am Sonntag trafen - ob sie nun aus München (Sport-Welt/Galopponline) oder NRW (dpa) stammen.
Guter Auftakt also für den neuen Betreiber, der wie jeder Neuling eine Schonfrist verdient. Die Frage dürfte aber sehr spannend sein, wie ein erfolgreicher Fußballvermarkter wie Infront die Materie Galopprennsport umsetzt.
Für mich war Baden-Baden wettmäßig noch nicht so erfolgreich, ich habe allerdings auch nur Samstag und Dienstag einige Wetten placiert. Heute habe ich Zeit und daher gibt es einen Liveblog von den heutigen Rennen - nicht live aus Iffezheim, sondern aus meinem Wohnzimmer vom Internetstream.