Drei große Vorbilder für Laccario
Das war schon eine sehr beeindruckende Vorstellung, mit der Laccario die Kölner Union gewann. Auch wenn Django Freeman auf den letzten Metern noch mal anzog, hatte Eddie Pedroza auf dem Sieger alles im Griff. Ohne Laccario dabei groß zu fordern. Jedenfalls war der Schützling von Andreas Wöhler der beste Union-Gewinner seit Sea The Moon 2014 und geht damit als Favorit ins Derby. Die Union wird immer von sehr guten Pferden gewinnen. Drei großartige Sieger der letzten zehn Jahre – und ihre weitere Karriere.

Sea The Moon (2014, Trainer Markus Klug): Er ging als klarer Favorit in die Union und Sea The Moon wurde dieser Rolle auch gerecht. Kurz sah es etwas mühselig aus, doch je weiter es wurde, desto leichter zog der Schützling von Markus Klug Rapido (ja, dem Rapido) und Swacadelic davon. Im Derby wurde der Hengst dann von Christophe Soumillon gesteuert, sein vorheriger Jockey Andreas Helfenbein verpasste einen hochüberlegenen Triumph mit elf Längen Vorsprung gegen Lucky Lion.
Es war eine Demonstration purer Klasse und in Deutschland dachten die meisten, ein Pferd der Arc-Güte zu haben. Ein Dämpfer gab es allerdings beim ersten Aufeinandertreffen mit den älteren Pferden, denn Ivanhowe (damals noch ohne Our) besiegte ihn im Großen Preis von Baden sicher. Das war bereits das Ende der Rennkarriere von Sea The Moon, der verletzungsbedingt nach nur fünf Starts in die Zucht wechselte.



Sea The Moon in der Union 2014: Im Derby war er noch besser

Ivanhowe (2013, später Our Ivanhowe, Trainer Jean-Pierre Carvalho): Auch Ivanhowe, damals noch ein Schlenderhaner, ging als Favorit in die Union. Dabei war es erst sein dritter Lebensstart, vorher hatte er gerade mal eine Sieglosenprüfung gewinnen können. Doch die Wetter lagen diesmal richtig: In Köln triumphierte er souverän mit Adrie de Vries, Empoli und den Riesen-Außenseiter Orsello blieben die Plätze 2 und 3. Beim Derby allerdings enttäuschte Ivanhowe und belegte nur Platz 8, der Sieger hieß Lucky Speed.
Doch in Bestform hatte der Hengst sehr gutes Format, was er 2014 eindrucksvoll bewies. Zum Saisonauftakt ein Erfolg im Gerling-Preis, dann jedoch war er ohne bessere Möglichkeiten im Grand Prix de Chantilly. Seine beste Leistung zeigte er wohl im Großen Preis von Baden, als er den frischen Derbysieger Sea The Moon sicher in die Schranken wies. Der Arc war jedoch eine Nummer zu groß, dafür imponierte er zum Saisonende bei seinem sicheren Erfolg im Großen Preis von Bayern (Gruppe 1) in München. 2015 wechselte der Soldier Hollow-Sohn nach Australien und holte sich immerhin noch zwei Gruppe 1-Siege.

Novellist (2012, Trainer Andreas Wöhler): Ungeschlagen kam Novellist nach Köln zum Union-Rennen und selten gab es einen größeren Favoriten. Mickrige 1,20 Euro für einen Euro bekamen die Wetter in der Union, doch der Monsun-Sohn lieferte. Nachdem Jockey Eddie Pedroza die Lücken gefunden hatte, löste sich Novellist locker vom Feld, am Ende hatte er fünf Längen Vorsprung vor Munic Boy.
Im Hamburger Derby gab es die erste Niederlage: Novellist kam außen stark ins Rennen, doch Pastorius rauschte ganz außen mit Terry Hellier vorbei und fing den Favoriten noch ab. Dass der Wöhler-Schützling aber ein hochklassiges Pferd ist, bewies er 2013 eindrucksvoll. Vier Starts, vier Siege lautete die tolle Bilanz des nochmal verbesserten Hengstes: Höhepunkt war der überlegene Sieg mit fünf Längen im King George in Ascot gegen Trading Leather. Dazu gab es zwei Triumphe in Baden-Baden (Großer Preis der badischen Unternehmer, Großer Preis von Baden) sowie ein erster Platz im Grand Prix de Saint Cloud (Gruppe 1) – es war eine grandiose Saison.



“Novellist kicked away“: Sein größter Sieg im Gruppe 1-King George in Ascot. Nach Danedream der zweite deutsche Erfolg in kurzer Zeit in diesem Prestige-Rennen.