Roaring Lion empfiehlt den Derby-Jahrgang
Natürlich ist es für ein endgültiges Urteil noch zu früh. Aber es gibt schon erste Indizien, wie gut die dreijährigen Pferde in diesem Jahr sind. In England kann man sogar schon mehr sagen. nurpferdeundfussball nennt ein paar Fakten.
Ganz zum Sieg hat es nicht gereicht, aber es war eine starke Vorstellung: Lange sah Royal Youmzain im Großen Preis von Berlin wie der Sieger von der Spitze aus, aber am Ende konnten es Best Solution und Sound Check ein wenig besser. Aber der Wöhler-Schützling blieb vor Dschingis Secret (leicht behindert in der Zielgerade) und dem letztjährigen Derbysieger Windstoß (der allerdings unter Form blieb), zwei der besten deutschen Pferde über Distanzen ab 2000 Metern.
Es ist jedes Jahr eine beliebte Frage: Wie halten sich die Dreijährigen gegen die Älteren, wenn die Klassiker erst einmal gelaufen sind. Nun ist das Deutsche Derby in Hamburg-Horn gerade mal fünf Wochen alt, zumindest in Deutschland ist es für ein endgültiges Urteil noch viel zu früh. Am Start waren neben Royal Youmzain bereits der Derby-Zweite Destino und der Vierte Salve Del Rio. Es war wie in Union und Derby: Destino besiegte Salve Del Rio, Platz 1 und 2 im Fritz Henkel Stiftung-Rennen (Gruppe 3) in Düsseldorf. Natürlich hatten die beiden Dreijährigen deutliche Gewichtsvorteile, aber der sehr konstante Devastar auf Platz 3 ist schon ein guter Prüfstein.
Aus dem Derby-Feld waren Zargun (unplatziert in einem Listen-Rennen in Deauville) und Capone (Platz 3 in einem Maidenrennen in Düsseldorf) ebenfalls wieder aktiv. Zudem lief Chimney Rock (im Derby Nichtstarter) unplatziert, aber stark gewettet im Düsseldorfer Rennen mit den Derbyplazierten. Weltstar, der Derbysieger 2018, soll Anfang September im Großen Preis von Baden erstmals nach seinem Triumph starten.
Marke schon gesetzt
In England kann man nach über zwei Monaten schon eher ein Fazit ziehen. Leider verletzte sich Derbysieger Masar vor seinem Auftritt in den Coral Eclipse Stakes. Doch andere sprangen in die Bresche: Roaring Lion (3. im GB-Derby) siegte in eben dieser Gruppe 1-Prüfung über 2000 Meter in Sandown, dahinter folgte Saxon Warrior (4. im GB-Derby) aus dem Quartier von Aidan O’Brien – damit blieben zwei dreijährige Starter vor älteren Pferden. Schöner Erfolg, auch wenn die älteren Teilnehmer im Eclipse schon mal stärker erschienen als in diesem Jahr.
Ansonsten enttäuschte Hazapour gegen die Älteren als Dritter in den Meld Stakes (Gruppe 3) in Leopardstown über 1800 Meter. Gar zwei Siege nach dem englischen Derby feierte Kew Gardens in Royal Ascot (Queen‘s Vase, über 2800 Meter) und im Grand Prix De Paris. Beides gelang aber gegen Altersgenossen, ein Start im King George gegen die älteren Cracks um Poet‘s Word und Crystal Ocean verhinderte eine Verletzung. So kam nur Rostropovich (Zweiter im Irischen Derby) als Dreijähriger an den Start und war letztlich chancenlos.
Bereits drei Starts nach dem Derby absolvierte Dee Ex Bee, der Überraschungs-Zweite aus Epsom. Die Bilanz war durchwachsen: Siebter im Irischen Derby, Dritter im Grand Prix De Paris und Zweiter von Vier in den Gordon Stakes, Gruppe 3 in Goodwood.
Fast schon traditionell rücken einige Kandidaten – besonders aus dem großen Aidan O’Brien-Stall – im Irischen Derby in die Startboxen. Saxon Warrior (3.), Delano Roosevelt (4.) und The Pentagon (5.) blieben wie der englische Gast Knight to Behold ohne Chance. Immerhin kam der Sieger auch aus der O’Brien-Familie – Latrobe, trainiert von Joseph O’Brien und geritten von Donnacha O‘Brien
In den nächsten Wochen bleibt es jedoch spannend im Kampf der Generationen: In York steht das Juddmonte International auf dem Programm, dort könnten Roaring Lion und Saxon Warrior auf einige hochkarätige ältere Pferde wie Cracksman oder Poet‘s Word treffen. In Deutschland rückt der Große Preis von Baden in den Fokus: Die ersten Drei aus dem Derby – Weltstar, Destino und Royal Youmzain – vielleicht gegen ältere Kandidaten wie Iquitos oder Walsingham.
uknig22 am 16. August 18
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