Fünf Empfehlungen für das Grand National Meeting 2018
Das Grand National 2018 steht bevor, das zweite große Hindernismeeting in England. Im Mittelpunkt natürlich: das berühmte Grand National am Samstag, das größte Wettspektakel auf der Insel. Fünf Tipps für die drei Tage.

Es gab mal eine Zeit, da habe ich das National durchaus kritisch gesehen. Die Distanz zu lang, die Hindernisse zu schwer, die Zahl der Teilnehmer zu groß – Aspekte, die gegen das Rennen sprachen. Seit den Entschärfungen aus dem Jahr 2012 habe ich allerdings meinen Frieden gemacht. In den letzten Jahren haben meist sehr gute Pferde gewonnen, dazu gab es keine tödlichen Unfälle. Nichtsdestotrotz sind die Rennen über die National Fences (eines an jedem Renntag) immer noch eine besondere Herausforderung an Ross und Reiter.



Der letzte National-Erfolg für Trainer Nigel Twiston-Davies: Bindaree schlägt den tapferen What's Up Boys. Das war 2002

Die Tipps
Blaklion (Trainer Nigel Twiston-Davies/Grand National): Nigel Twiston-Davies weiß, wie man das National gewinnt. Und mit Blaklion sattelt er auch in diesem Jahr einen veritablen Kandidaten. Sein Starter galt schon im letzten Jahr als chancenreich, lief lange sehr gut, wurde am Ende Vierter. Im November imponierte der eher schmächtige Wallach bei seinem Erfolg in der Becher Handicap Chase über den National-Kurs. Er lasse die National-Hindernisse „erscheinen wie Hürden“, sagt der ehemalige Top-Jockey und heutige Experte Mick Fitzgerald. Die schwache Form auf schwerem Boden in Haydock sei ihm verziehen. Trotz hohem Gewicht ein sehr chancenreicher Starter – trotz aller Unwägbarkeiten.
Dazu empfehle ich als chancenreiche Außenseiter Gas Line Boy (hat ebenfalls Form über den Kurs) und Seeyouatmidnight (im letzten Jahr wenig gelaufener Steher, der noch Reserven haben sollte).
Das Grand National 2018

Mia’s Storm (Trainer Alan King, Mildway Novices‘ Chase): Toll gesteigerte Stute mit deutschem Vater, denn September Storm lief einst in den Ullmann-Farben. Ich mag es, wenn Pferde geschont nach Aintree kommen. So eine Kandidatin ist Mia’s Storm: Nach ihrem Sturz in Kempton in der Kauto Star Novices‘ Chase im Dezember, als sie als Mitfavoritin fiel, gab ihr Trainer King eine Pause. Davor aber imponierte die Stute mit Sprungtalent und Stehvermögen. In Bestform sollte sie Black Corton, Elegant Escape und Ballyoptic, die sie alle in Kempton traf, schlagen.
Mildway Novices‘Chase

Scarlet Dragon (Trainer Alan King, Top Novices‘ Hurdle): Er war ein etwas verwegener Tipp für die Supreme Novices‘ Hurdle in Cheltenham, doch leider kam Scarlet Dragon nicht an den Start. Jetzt also Aintree – und vielleicht hat ihm die längere Pause gut getan. Der „Drache“ verfügt über sehr gute Flachklasse, gewann Top-Handicaps und war gruppenplatziert. Bei seinem Debüt in Kempton fand der Sir Percy-Sohn noch gut ins Rennen, nur der überlegenen Sieger Global Citizen war schon in Sicherheit. Den trifft er wieder und vielleicht kann der King-Schützling seinem damaligen Bezwinger diesmal schlagen. Natürlich gibt es auch andere gefährliche Gegner, aber das Rennen in Cheltenham war deutlich besser besetzt.
Top Novices‘ Hurdle

Santini (Trainer Nicky Henderson, Sefton Novices‘ Hurdle): Wie Scarlet Dragon war Santini schon einer meiner Tipps für Cheltenham, doch er startete in der Albert Bartlett Novices‘ Hurdle. Dort lief der Milan-Sohn ein gutes Rennen, zum Sieg reichte es jedoch nicht. Vielleicht scheiterte er an fehlender Erfahrung, denn es war erst sein dritter Start. Dieser Start wird das Henderson-Pferd nach vorne gebracht haben, an seinem Stehvermögen gibt es keine Zweifel. Vielleicht dreht er ja den Spieß gegen den Stallgefährten OK Corral um.
Sefton Novices‘ Hurdle

Ultragold (Trainer Colin Tizzard, Topham Chase): Im letzten Jahr war die Stallform von Trainer Colin Tizzard in Aintree überragend. Eine der größten Überraschungen war der Erfolg von 50:1-Chance Ultragold in der Topham Chase über die National Fences. Auch sein nächster Versuch im November 2017 über diesen einzigartigen Kurs endete erfolgreich: Platz 2 hinter Gas Line Boy. Über die schweren National-Hindernisse scheint der erfahrene Kapgarde-Sohn ein anderes Pferd zu sein. Die Formen danach waren nicht so gut und natürlich stellt die Topham Chase große Anforderungen, aber bei Kursen um 25:1 verdient der Tizzard-Schützling einen dicken Hinweis.
Topham Chase