Es ist eine der größten Sensationen des Fußballs: Leicester City ist Champion der englischen Premiere League. Der große Außenseiter – im letzten Jahr noch so eben nicht abgestiegen - triumphierte in der teuersten Liga der Welt.
Ausgerechnet der FC Chelsea des Roman Abramowitsch machte die Foxes (Transferwert aller Spieler laut Transfermarkt.de 127 Mio Euro) durch das 2:2 gegen Tottenham zum Meister. Vor Tottenham (Transferwert Kader 312,5 Mio), Arsenal (440 Mio), Manchester United (418,25 Mio), Manchester City (501,75 Mio), Liverpool (366,25 Mio.) und eben Chelsea (495,75 Euro). Verglichen mit Deutschland wäre das so, als wenn der FC Augsburg Deutscher Fußball-Meister würde.
Geld schießt eben doch nicht unbedingt mehr Tore. Vor der Saison gab es auf einen Titelgewinn von Leicester City die unglaubliche Wettquote von 5000:1 und auch der neue Trainer Claudio Ranieri hatte schon bessere Zeiten gesehen. Der 64jährige Italiener konnte einige Erfolge mit Teams wie Valencia oder Florenz verbuchen, zuletzt aber hatte er eine schlimme Bilanz als Nationaltrainers Griechenlands und unterlag etwa auf den Faroer-Inseln.
Am Ende aber waren alle glücklich: Leicester City mit dem aus Stoke gekommenen Innenverteidiger Robert Huth und den beiden Bundesliga-Neuverpflichtungen Christian Fuchs (Schalke) und Shinji Okazaki (Mainz) startete einen unglaublichen Siegeszug. Im Tor stand Kaspar Schmeichel, Sohn der Legende Peter Schmeichel und optisch diesem auch sehr ähnlich. Sein Ersatz-Torhüter war der 43jährige Australier Mark Schwarzer, 93facher australischer Nationalspieler, über 500- mal in der Premier League aktiv und zu Beginn seiner Karriere mal in Dresden und Kaiserslautern. Spieler wie Torjäger Jamie Vardy, Riyad Mahrez, Wes Morgan, N’Golo Kante oder Danny Drinkwater schafften das Unmögliche. Und spielen im nächsten Jahr vielleicht gegen Borussia Dortmund in der Champions League.
Lesetipp:
Eine ausführliche „Inside-Story“ aus dem Guardian