Was Tuchel mit Klopp verbindet
Der gleiche Gedanke, aber vielleicht habe ich mich am Sonntag auch unbewusst mit einem Schreiber von schwatzgelb.de unterhalten: Der aktuelle Siegeszug von Borussia Dortmund zeigt viele Gemeinsamkeiten mit der Saison 2010/2011 – die Spielzeit, in der Borussia zum ersten Mal in der Ära Jürgen Klopp Deutscher Meister wurde.

Diese Lust am Spielen, diese Freude am Kombinieren – all das erinnert in den ersten fünf Bundesliga-Spielen unter Trainer Thomas Tuchel an die Zeit, in der Klopps „Rasselbande“ die Liga aufmischte. Das souveräne 3:0 gegen Bayer 04 Leverkusen, einem Team normalerweise auf Augenhöhe mit dem BVB, war der fünfte Sieg in der Bundesliga und der inklusive Europa League und DFB-Pokal elfte Erfolg in der Saison. Borussia ist noch ungeschlagen und erlebt den besten Saisonstart, an den ich mich erinnere.
Nie klang der Song nach der Melodie aus Pippi Langstrumpf früher durch das Stadion als in dieser Spielzeit. Gegen Leverkusen ertönte er direkt nach dem 1:0 in der 19. Minute und irgendwie ist das von Fanseite auch eine Attacke auf den übermächtigen „Rivalen“ aus München. Die Bayern marschieren leider auch und sind ebenso noch ohne Verlustpunkt.
Am Sonntag hatte der BVB-Anhänger nie den Eindruck, dass die Werkself wie in den Jahren zuvor die Punkte aus Dortmund mitnahm. Borussia begann ungemein konzentriert, hielt das Tempo hoch und kombinierte hoch kreativ. Das 1:0 war der verdiente Lohn, denn bereits vorher hatte Schwarz-Gelb mehrere gute Einschuss-Möglichkeiten.

Spiel und viel Spaß
Nur in den 15 Minuten vor der Pause kam Leverkusen etwas besser ins Spiel, ohne dass der BVB wackelte. Doch das war nur eine kurze Unterbrechung: Nach der Pause wirbelte Dortmund weiter, schoss zwei Tore und hatte noch weitere Chancen.
Es ist diese unbändige Lust am Fußball spielen, die derzeit besonders viel Spaß macht und nicht nur den Gang ins Stadion zum großen Vergnügen macht. Natürlich agiert der BVB im ersten Tuchel-Jahr anders als unter Jürgen Klopp. Borussia spielt auch mal „hinten rum“, presst zwar noch immer konsequent, befördert den Ball aber dann wird nicht mehr bedingungslos nach vorne.
Dazu können die Mannschaften 2010 und 2015 nicht mehr verglichen werden. Vor fünf Jahren war das Jugend forsch – viele Spieler standen am Anfang ihrer Karriere. Von den damaligen Akteuren zählen aktuell noch Hummels, Schmelzer und Kagawa zum Stamm; Spieler wie Weidenfeller, Piszczek, Subotic, Bender oder Sahin sitzen auf der Bank bzw. sind verletzt. Andere Spieler wie Barrios, Großkreutz oder Kuba haben den Verein verlassen.
2015 ist die Mannschaft nach den ganzen Erfolgen hochkarätiger besetzt. Aber diesen ganzen Individualisten bilden ein sehr homogenes Team, das perfekt aufeinander abgestimmt ist. „Der Himmel scheint die Grenze zu sein“ – diesen Eindruck hinterlässt der BVB jedenfalls.
2010 verlor die Borussia das erste Heimspiel 0:2 gegen Bayer Leverkusen. Dortmund spielte dabei gar nicht schlecht, doch Leverkusen präsentierte sich als ganz starkes Team mit einem überragenden Michael Ballack. Wie ein zukünftiger Meister. Doch Schwarz-Gelb startete dann die Serie, blieb danach 15 Spiele ohne Niederlage und wurde am Ende Champion. Bayer wurde Vize – und Ballack war doch eher ein Missverständnis.




der imperialist am 21.Sep 15  |  Permalink
Vor allem verbindet sie das sie weltklasse-Kicker haben wie richtig angemerkt. Schau Gladbach an. Kruse und Kramer weg und das System implodiert. Das sind alles Top-Ausgebildete Spieler. Barca gewinnt auch ohne Pep. Dieser ganze Taktik-trainer-Wahn ist doch nur die halbe Wahrheit. Die Kicker müssen sich wohl fühlen. Wer der bessere Kindergärtner ist der gewinnt. Außer du spielt für die Bayern, Real, Barc, Manu. Dort schießt noch immer Geld die Tore. Fällt nur nicht in jeden Spiel auf. Aber über die Saison hin war es noch nie anders. Bis auf ein paar glorreiche Ausnahmen, über die wird dann in noch in hundert Jahren gesprochen. Wie der Aufstieg von Darmstadt.