Die nervende Meisterfrage: ZDF, Aktuelles Sport-Studio, Samstag Nacht nach dem Spiel Borussia Dortmund gegen Werder Bremen. Der BVB hat gerade mit Mühe und Glück gegen eine in der zweiten Halbzeit starke Bremer Mannschaft gewonnen. ZDF-Mann Thomas Skulski interviewt Dortmunds Trainer Jürgen Klopp. Thema natürlich: die Meisterschaft, zum 1000 Mal aufgekocht. Und wie immer sagt Klopp, dass ihn das Thema überhaupt nicht interessiere, dass das Spiel gegen Werder harte Arbeit war und dass man weiter arbeiten, arbeiten, arbeiten werde. Recht hat er: Noch nie wurde der Meistertitel nach 16 Spieltagen vergeben. Der in dieser Saison so famose BVB wird in der Rückserie auch nicht immer so famos spielen. Nur die Fans dürfen das Lied nach der Melodie von Pippi Langstrumpf anstimmen.
Die Stuttgarter Laienspielschar: Trainer haben beim VfB Stuttgart keine lange Lebensdauer. Seit 2005 versuchten sich mit mehr oder weniger Erfolg fünf Übungsleiter im Schwabenland: Giovanni Trappatoni (7/2005 bis 9.2.2006), Armin Veh (10.2.2006 bis 23.11.2008, der durfte nach anfänglicher Skepsis etwas länger bleiben, weil er immerhin 2007 die Deutsche Meisterschaft holte), Markus Babbel (23.11.2008 bis 6.12.2009), Christian Gross (6.12.2009 bis 13.10.2010) und Jens Keller (13.10.2010 bis 11.12.2010). Immer wenn es mal nicht so lief, gerieten Präsident Erwin Staudt und der mächtige Aufsichtsratvorsitzende Dieter Hundt in Panik und schmissen den Trainer raus. Jetzt hat es Jens Keller erwischt, der erst Mitte Oktober den Trainerjob vom Schweizer Gross übernahm. Platz 17 in der Bundesliga ist für den VfB, der eher Ambitionen Richtung Europa League hegt, ziemlich enttäuschend. Immerhin schaffte Trainer-Novize Keller die vorzeitige Qualifikation in den Gruppenspielen der Europa League. Das nützte ihm aber auch nichts mehr, Keller muss gehen, ihm
folgt Bruno Labbadia. Einst ein Torjäger von außergewöhnlicher Qualität, lief es auf seinen bisherigen zwei Trainerstationen in der Bundesliga nicht wie gewünscht. Dabei bekam Labbadia am Anfang immer viel Lob. Sowohl Leverkusen als auch der Hamburger SV spielten mit ihm gute Hinrunden. Doch spätestens in der Rückrunde war das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft so zerrüttet, dass Labbadia entweder selbst das Weite suchte (in Leverkusen) oder der Verein ihn entließ (wie beim HSV). Immerhin kickte der VfB in den letzten Jahren immer fürchterlich in der Hinrunde, um dann in der Rückserie das Feld von hinten aufzurollen. Da passt das ja mit Labbadia….
Der Vierer von Paul Nicholls: Cheltenham trotzte dem Winterwetter in England und bot am Freitag und Samstag hochklassigen Hindernissport. Mann des Tages am Samstag war Trainer Paul Nicholls, der vier Rennen gewann. Ein Gewinner für den Champion-Trainer war
Master Minded, der die Tingle Creek Chase (die ja eigentlich letzte Woche in Sansown stattfinden sollte) mit dem
berühmten Finger in der Nase gewann. Mit diesem Erfolg stellte MM eindrücklich unter Beweis stellte, dass er weiterhin die Spitzensteepler in der 2-Meilen-Kategorie anführt.
Am Freitag lief es für das Nicholls-Quartier jedoch nicht so gut: Der hochtalentierte
l Ferof stürzte in Führung liegend,
Neptune Collonges in der Majordomo Hospitality Handicap Chase enttäuschte. Es gewann
Midnight Chase und das ist für mich das Pferd des Wochenendes. Der Wallach aus dem Stall von Trainer Neil Mulholland gewann sein viertes Rennen in Folge, springt fantastisch und läuft immer spektakulär von der Spitze. Und er mag Cheltenham: Dort hat er schon vier Mal gesiegt, ansonsten war er immer platziert. Jetzt soll es
direkt Richtung Gold Cup gehen, wo er in der Abteilung chancenreiche Außenseiter landet. Das Format eines
Imperial Commander,
Kauto Star oder
Denman hat er (noch) nicht. Aber diese Top-Pferde werden auch nicht jünger und die 25:1-Quote eines englischen Buchmachern ist passend.