Freitag, 29. September 2017
Alles angerichtet für Dschingis Secret
Es ist das Rennen, dem die deutsche Turf-Gemeinde entgegenfiebert. Denn mit Iquitos und Dschingis Secret starten zwei heimische Pferde im Prix de l’Arc de Triomphe am Sonntag im französischen Chantilly. Für den Tag ist Regen angesagt und damit steigen die Chancen des so stark verbesserten Dschingis Secret. Die Konkurrenz ist allerdings Extraklasse – an der Spitze die dreijährige Stute Enable. Starter und Chancen im Arc 2017.

1. Zarak (Trainer Alain De Royer-Dupre/Jockey Christophe Soumillon): Gewann den Grand Prix de Saint Cloud im Stile eines guten Stehers, kam vom letzten Platz. Das war der erste Versuch über 2400 Meter. Dreijährig Zweiter im französischen Prix de Jockey Club. Je länger die Strecke, desto besser. Hat sowohl Formen auf weichem als auch schwerem Boden. Der letzte Start war im Juli, kommt als ausgeruhtes Pferd an den Start. Seine Mutter Zarkava triumphierte im Arc 2008.

2. Doha Dream (Trainer Andre Fabre/Jockey Gregory Benoist): Durchaus beständiger Shamardal-Sohn von einem Top-Trainer. Zuletzt zweimal in Deauville hinter Tiberian, war dabei immer vor dem Deutschen Savoir Vivre. Das war aber eine Kategorie tiefer und reicht hier nicht. Starker Steher, der schweren Boden kann.

3. One Foot in Heaven (Trainer Alain De Royer-Dupre/Jockey James Doyle): Spätreifer Fastnet Rock-Sohn, 2016 Sechster im Arc, erst drei Starts in diesem Jahr, die Formen reichen nicht. Außenseiter.

4. Ulysses (Trainer Sir Michael Stoute/Jockey Jim Crowley): Der Galileo-Sohn aus einer Oaks-Siegerin machte vierjährig noch mal einen gewaltigen Sprung, siegte in den Juddmonte und den Eclipse Stakes, zwei der Top-Rennen über Mittelstrecken in England. Nach Vorleistungen ein Kandidat für den Sieg, über 2400 Meter auf weichem Boden aber chancenlos gegen Enable. In meinen Augen aber besser auf Distanzen bis 2200 Meter.

5. Cloth of Stars (Trainer Andre Fabre/Jockey Mickael Barzalona): Zuletzt im Prix Foy ohne Möglichkeiten gegen Dschingis Secret. Das war der erste Start nach einer längeren Pause, der Rennverlauf war zudem ein wenig unglücklich. Immerhin Gruppe 1-Sieger im Frühjahr gegen Zarak, aber andere Kandidaten versprechen mehr als der Godolphin-Hengst. Hat zudem noch nie über 2400 Meter triumphiert. Wenn da nicht Trainer Andre Fabre wäre.

6. Silverwave (Trainer Pascal Bary/Jockey Pierre-Charles Boudot): Der dritte Start im Arc, zweimal endete er im hinteren Bereich. Im Prix Foy weit geschlagen, so recht sieht es auch in diesem Jahr nicht nach einer Top-Platzierung aus.

7. Idaho (Trainer Aidan O’Brien/Jockey Seamie Heffernan): Zuletzt enttäuschend in Saratoga, aber davor mit einigen sehr guten Leistungen. Viel Stehvermögen, aber im King George ohne Chance gegen Enable. Wäre eine Überraschung.



Arc 1995: Lammtarra siegt vor Freedom Cry und Swain. Eine starke Partie bot zudem der unvergessene Lando aus dem Gestüt Ittlingen, der auf Platz 4 lief.

8. Dschingis Secret (Trainer Markus Klug/Jockey Adrie de Vries): Die große deutsche Hoffnung, in diesem Jahr noch einmal deutlich gesteigert. In dieser Saison mehrmals sehr beeindruckend, der letzte Erfolg im Prix Foy war seine bislang beste Leistung. Der Soldier Hollow-Sohn benötigt weichen Boden, den könnte er am Sonntag haben. Mehr als nur ein Geheimtipp.

9. Satono Diamond (Trainer Yasutoshi Ikee/Jockey Christophe Patrice Lemaire): Top-Performer aus Japan über 2400 Meter und länger, allerdings dort nur auf festem Boden gelaufen. Den wird er in Chantilly nicht antreffen, auf weichem Grund im Prix Foy entzaubert.

10. Satono Noblesse (Trainer Yasutoshi Ikee/Jockey Yuga Kawada): Tempomacher für den Stallgefährten Satono Diamond.

11. Iquitos (Trainer Hans-Jürgen Gröschel/Jockey Andrasch Starke): Deutschlands Galopper des Jahres 2016, auch in diesem Jahr mit guten Leistungen, unter anderem Gruppe 1-Sieger in München. Das war natürlich kein Arc-Standard, beste Formen zudem auf gutem Untergrund. Den wird Iquitos in Chantilly nicht antreffen.

12. Order Of St. George (Trainer Aidan O’Brien/Jockey Donnacha O’Brien): Extraklasse über Marathon-Distanzen, sein letzter Erfolg im Irish St. Leger war atemberaubend. Überraschte im letzten Jahr als Dritter im Arc, unterschätzen sollte man ihn auch diesmal über (für ihn) kurze 2400 Meter nicht, auch wenn sich Ryan Moore für Winter entschieden hat. Mag zudem weichen Boden.

13. Seventh Heaven (Trainer Aidan O’Brien/Jockey Pat Smullen): Weiterer Starter aus dem mächtigen O’Brien-Quartier, klassische Siegerin in den irischen Oaks im Vorjahr. Die Stute schlug einst in York die 2016-Arc-Siegerin und Stallgefährtin Found, enttäuschte zuletzt aber als Letzte in The Curragh. Das ist kein Maßstab, ehe der weiche Boden, den sie nicht mag.

14. Brametot (Trainer Jean-Claude Rouget/Jockey Cristian Demuro): Doppelter klassischer französischer Triumphator in den französischen Guineas und Derby, ein Pferd mit großem Speed. Dann kam der Rückschlag in Deauville, aber es war die erste schlechte Vorstellung in der Laufbahn des Sohnes der deutschen Stute Morning Light. Die Distanz ist neues Terrain, auf weichem Geläuf hat der Rouget-Schützling schon gewonnen. Das Überraschungspaket.

15. Capri (Trainer Aidan O’Brien/Jockey Wayne Lordan): Famose Leistung, als er das gutbesetzte St. Leger in Doncaster entschied. Davor der Triumph im Irischen Derby gegen den starken Cracksman – Capri ist in der O’Brien-Dreijährigen-Hierarchie weit aufgerückt. Das macht ihn zu einem interessanten Kandidaten, allerdings könnte die Pause nach dem harterkämpften Erfolg in Doncaster ein wenig kurz sein.

16. Plumatic (Trainer Andre Fabre/Jockey Maxime Guyon): Erst vier Starts im Leben, definitiv hat der Fabre-Schützling noch Potenzial nach oben. Nach Vorformen aber wäre ein Sieg eine Sensation.

17. Enable (Trainer John Gosden/Jockey Frankie Dettori): Zweifache klassische Siegerin und bestes englisches dreijähriges Pferd. Zuletzt vier brillante Gruppe 1-Siege in Folge, unter anderem im King George gegen Ulysses und Idaho auf weichem Boden. Ganz klar das Pferd, das den Standard setzt. Der Kurs ist entsprechend tief.

18. Winter (Trainer Aidan O’Brien/Jockey Ryan Moore): Hochklassige irische Stute aus dem mächtigen O’Brien-Quartier. Die zweifache Guineas-Siegerin ist die Wahl von Ryan Moore. Das ist ein Hinweis, jedoch ist die Distanz Neuland. Vater Galileo hatte das Stamina, die Mutter war allerdings eine gute Sprinterin, die unter anderem die Wokingham Stakes gewann. Wenn Winter stehen kann, dann ist sie sehr gefährlich.

Urteil
Vieles spricht für Enable aus dem John Gosden-Stall. Zu imponierend gewann die dreijährige Stute ihre Gruppe 1-Rennen. Der Wettmarkt signalisiert das alles, die Quote ist nicht verlockend. Es gibt genügend Beispiele im Arc, dass der hohe Favorit nicht gewinnt. Alternativen sind also gesucht. Warum also nicht Dschingis Secret auf seinem weichen Boden? Von den Außenseiten empfehle ich Zarak, der seiner Mutter folgen kann. Die „Wundertüten“ im Feld sind Brametot und Winter. Wenn sie die 2400 Meter-Distanz können, sind beide sehr gefährlich.



Montag, 18. September 2017
Oriental Eagle wie sein großen Bruder
Die ewigen Rätsel des Rennsports: Wie kann ein Pferd wie Oriental Eagle, GAG vor dem Rennen 72,5 kg, im Deutschen St. Leger Konkurrenten wie Moonshiner (GAG 94,5 kg) oder Sound Check (GAG 92,5 kg) besiegen? Der Versuch einer Antwort.

Nun kam der letzte Erfolg von Oriental Eagle immerhin im gutdotierten Badener Auktionsrennen zustande, aber das war bereits der neunte Versuch des dunkelbraunen Hengstes, ein Rennen zu gewinnen. Im St. Leger waren die Gegner noch mal stärker. Doch die Geschichte wiederholte sich: In Iffezheim marschierte er mit Martin Seidl von der Spitze aus und war nicht mehr zu erreichen. In Dortmund nutzte er – diesmal mit Jack Mitchell – die gleiche Taktik. Zwar kamen die Gegner näher, doch niemand lief an diesem Nachmittag an dem Schützling von Jens Hirschberger vorbei.
In England würde man so eine Vorstellung „gutsy“ nennen, die Experten bei Racing UK und Attheraces würden diese Leistung in höchsten Tönen preisen. Denn nichts sieht besser im Galopprennen aus als ein Sieg von der Spitze. Der Erfolg erinnerte an Pferde aus dem Stall von Trainer Mark Johnston. An manchen Tagen kommt auch niemand an denen vorbei.
Vielleicht dachte Oriental Eagle auch an seinen Bruder Oriental Fox: Dieser Lomitas-Sohn, ebenfalls im Gestüt Auenquelle aufgewachsen, ist ein großer Steher und gewann mit neun Jahren noch die Queen Alexandra Stakes Stakes in Royal Ascot. Sein Trainer? Keine Überraschung Mark Johnston.
Bei Pferden ist es wie im richtigen Leben – bei manchen fällt eben der Groschen spät. Dabei hatte Jens Hirschberger im Vorfeld noch Bedenken wegen des weichen Bodens gehabt und wollte seinen Starter abmelden. Das machte der Mülheimer Trainer nicht und lobte später die „tolle Leistung“ seines endlich ausgereiften Schützlings.



Nein, das ist nicht Oriental Eagle, sondern Valluga. Die Stute gewann in den gleichen Farben und ebenfalls mit Jack Mitchell das zweite Rennen.

Das St. Leger 2017 war zudem eine Werbung für den arg gescholtenen Dreijährigen-Jahrgang: Nicht nur der Erste gehört ihm an, sondern auch Khan, der richtig ins Rollen kam und fast noch an Moonshiner vorbeirauschte. Doch der Mitfavorit, der ein gutes Rennen lief, rettete den zweiten Platz. Mein Tipp Sound Check schlug sich ordentlich, die letzten Reserven fehlten jedoch nach Einschätzung seines Quartiers auf dem weichen Boden. Near England fand leider nie ins Rennen.

Ein Schalker in Dortmund
Es war ein interessanter Renntag auf der Dortmunder Rennbahn. Auch die Baustelle – die Wetthalle wird modernisiert - störte zu meiner Überraschung nicht. Weil die Kassen in dieser Wetthalle wegfielen, hatte ich da vorher meine Bedenken. Allerdings setzte der Rennverein mobile Wett-Terminals ein und diese Leute hinten den Kassen haben ihren Job hervorragend gemacht.
Eigentlich gefällt mir der Trend nicht, dass man auf Rennbahnen inzwischen den ganzen Renntag „zu gelabert“ wird. Aber Moderator Uli Potofski machte das wirklich gut. Er ist zwar Fan des FC Schalke 04 (es sei ihm verziehen als gebürtig aus Gelsenkirchen), verteilt immer ein paar Spitzen gegen den heimischen schwarzgelben Klub, aber das ist in Ordnung. Weil Potofski sich selbst nicht zu ernst nimmt, eventuelle Peinlichkeiten gekonnt humorig überspielt und sich nirgendwo anbiedert. Er ist eben ein Profi und dieser Typ aus Freiburg mit den bläulichen Haaren (wie der S04) war irgendwie auch ganz gut. Selbst Rennkommentator Pan Krischbin wirkt neben Potofski inzwischen richtig locker.
Was brachte der Renntag noch? Bereits im ersten Rennen dürfte man mit dem Sieger Wild Max und der Zweiten Indah zwei hochtalentierte Zweijährige gesehen haben, im zweiten Rennen erprobte Jack Mitchell erfolgreich mit Valluga (ebenfalls für Trainer Hirschberger/Gestüt Auenquelle) die Siegestaktik für das St. Leger. Im BBAG-Auktionsrennen für die Zweijährigen gab es mit Binti Al Nar eine überlegene und überzeugende Siegerin.
Außerdem stand noch ein toll besetzter Ausgleich 2 mit vielen, vielen Formpferden auf dem Programm. Den schaute ich mir auf der Leinwand an der Baustelle/Wetthalle an, die Bilder waren erstaunlich scharf. Etwas hinter mir wurde es im Verlauf des Rennens immer lauter. Dort standen die Besitzer von It’s my Time, die siegte und ihr Team kräftig feiern ließ. Ein Hauch Westfalenstadion in Dortmund-Wambel. Da lohnte sich die lange Reise aus Berlin.



Reger Betrieb auf der "Baustelle". (Fotos Ulrich König)



Freitag, 15. September 2017
Sound Check und Near England
Im letzten Jahr triumphierte der Tipp dieser Kolumne zu lukrativen Odds: Near England in den Farben des Gestüts Wittekindshof gewann das St. Leger 2016 in Dortmund. Die Stute läuft auch in diesem Jahr im letzten Klassiker des Jahres über weite 2800 Meter, ihr Besitzer – der langjährige Präsident des Dortmunder Rennvereins Hans Hugo Miebach – sponsert die Prüfung. Drei Dreijährige treffen am Sonntag um 16.30 auf sieben, zum Teil sehr bewährte, Steher. Die große Vorschau – Starter und Chancen im 133. St. Leger.

1. Moonshiner (Trainer Jean-Pierre Carvalho/Jockey Filip Minarik): Im Vorjahr Sieger im Bremer Derby Trial, danach lief er nur noch in Frankreich und Italien. Im Herbst 2016 siegte er in einem Gruppe 3-Rennen über 3000 Metern, in diesem Jahr aber noch ohne Sieg und Platz in Gruppe-Prüfungen. Beste Form war der vierte Platz im Prix Maurice de Nieuil (Gruppe 3) über 2800 Meter in Saint Cloud. Der Sieger Talismatic war dann später Dritter hinter Dschingis Secret im Arc-Trial Prix Foy. So starke Gegner wird Moonshiner in Dortmund nicht treffen, daher sollte er gute Chancen haben.

2. Shadow Sadness (Trainer Christian von der Recke/Jockey Jozef Bojko): 2015 war der Recke-Schützling deutlich geschlagener Fünfter im St. Leger, beste Form in diesem Jahr war der zweite Platz im Langen Hamburger hinter Summershine auf weichem Boden. Je durchlässiger das Geläuf, desto eher kann Shadow Sadness überraschen.

3. Sound Check (Trainer Peter Schiergen/Jockey Andrasch Starke): Der Bruder des großartigen Scalo hat sich in diesem Jahr über starke Siege in Handicaps nach vorne gearbeitet. Zwei Versuche über Steher-Distanzen, beide fielen überzeugend aus, auch wenn er in Hoppegarten Bebe Cherie nicht mehr ganz erreichte. Der Sieg in Baden Racing Steher Cup (Dritter Eagle Eyes) fiel sehr souverän aus. Kann auch weichen Boden, zudem noch relativ wenig geprüft, ein harter Brocken für seine Gegner.

4. Stamford Raffles (Trainerin Jane Chapple-Hyam/Jockey Paddy Bradley): Stark verbesserter Wallach aus England, kann die Distanz, ist bodenunabhängig, zuletzt aber Letzter in einem Class 3-Handicap. Davor mehrfacher Class 4-Sieger, hat definitiv noch Reserven, muss aber einen großen Sprung bewältigen. Die Formen reichen nicht. Jane Chapple-Hyam trainiert einen kleinen Stall, hat in dieser Saison bei 61 Starts 7 Siege erreicht. Jockey Paddy Bradley hat schon zweimal mit Stamford Raffles gewonnen.

5. Eagle Eyes (Trainer Jean-Pierre Carvalho/Jockey Marc Lerner): Zweite Vertreterin aus dem Stall Ullmann, den Großteil ihrer Rennen bestritt die Adlerflug-Tochter in Frankreich, kam dort über Ansätze in guter Gesellschaft aber nicht heraus. Zuletzt aber eine ordentliche Leistung als Dritte im Baden Racing Steher Cup, ohne den Sieger Sound Check zu gefährden. Außenseiterin, Filip Minarik entschied sich für Moonshiner.

6. Near England (Trainer Markus Klug/Jockey Adrie de Vries): Die Vorjahressiegerin, in diesem Jahr mit Licht und Schatten, aber 3200 Meter wie in Hamburg (allerdings schlechter Rennverlauf) und Hoppegarten scheinen doch ein wenig zu weit zu sein. 2800 Meter passen aber, Pferde des Gestütes Wittekindshof sind in Dortmund immer zu beachten und im St. Leger trifft sie auf schwächere Konkurrenz als zuletzt. Zudem die Wahl von Klug-Stalljockey Adrie de Vries. Gute Chancen.



So war es 2017: Near England besiegt Tellina

7. Summershine (Trainer Anna Schleusner-Fruhriep/Jockey Maxim Pecheur): Sechsjährige Stute aus einem kleinen Quartier, im letzten Jahr noch mal enorm verbessert. In dieser Saison hat sie es geschafft, sich in der Spitzengruppe der deutschen Steher zu etablieren. Überzeugende Siegerin auf weichem Boden im Langen Hamburger, auch der vierte Platz in Hoppegarten hinter Bebe Charlie und Sound Check war in Ordnung. Ein weiterer Kandidat, dessen Chancen bei weichem Untergrund steigen. Im letzten Jahre aber deutlich im St. Leger geschlagen.

8. Khan (Trainer Henk Grewe/Jockey Antoine Hamelin): Dreijähriger Hengst, der sich in Deutschland immer mit der Elite des Jahrgangs maß. In Derby und Union war er jedoch ohne Möglichkeiten. Zuletzt knapp geschlagener Zweiter über die St. Leger-Distanz in einem Altersgewichtsrennen in Vichy, der Sieger lief dann sehr ordentlich in einem Listenrennen. Könnte das Pferd für die Überraschung sein.

9. Oriental Eagle (Trainer Jens Hirschberger/Jockey Jack Mitchell): Zuletzt ein überzeugender Sieg im gutdotierten Badener Auktionsrennen über 2400 Meter nach einem mutigen Ritt von der Spitze durch Martin Seidl. Seidl sitzt diesmal nicht im Sattel, aber Jack Mitchell ist eine gute Alternative. So sicher bin ich mir nicht, ob Oriental Eagle ein Pferd für 2800 Meter ist. In Dortmund ist die Konkurrenz zudem deutlich stärker. Außenseiter.

10. Alicante (Trainer Markus Klug/Jockey Andreas Helfenbein): Dreijährige Stute, zuletzt ein wenig enttäuschend als Zweite in einer harmlosen Aufgabe in Baden-Baden. Davor lief sie immer gegen die Jahrgangsspitze (unter anderem in der Diana), schlug sich dabei teilweise auch ganz respektabel, ohne allerdings zu gewinnen. Die Distanz ist Neuland, als Lando-Tochter sollte der Boden nicht zu weich sein. Nicht die Wahl von Stalljockey Adrie de Vries, dreijährige Stuten haben jedoch eine gute Bilanz im Dortmunder Klassiker.

Urteil
Sound Check ist ein Kandidat, der noch einiges im Tank haben dürfte. Das Pferd aus dem Gestüt Ittlingen ist klarer Favorit dieser Kolumne. Nach Rechnung sollte Moonshiner der erste Gegner sein, die Vorjahresssiegerin Near England ist aber gefährlicher. Von den Dreijährigen schätze ich Khan am höchsten ein.