Mittwoch, 27. August 2014
Götze, Kagawa, Barrios: Das Elend in der Fremde
Diesmal hatte der einstige Reservist die Nase vorn: Zwei Tore markierte Stürmer Julian Schieber zum Saisonauftakt für Hertha BSC, sein einstiger Sturmkollege Robert Lewandowski ging hingegen leer aus bei seinem Debüt für den FC Bayern, bot aber eine ordentliche Leistung. Keine schlechte Bilanz zum Auftakt für die Top-Abgänge 2014 von Borussia Dortmund.
Doch die meisten Spieler, die den BVB in den Jahren 2012 und 2013 verlassen haben, wurden auswärts nicht glücklich. Zum, Beispiel Shinji Kagawa: Jener Spieler, der bei Borussia Dortmund aufgrund seiner grandiosen Leistungen immer noch Heldenstatus genießt. Doch auch Louis van Gaal, seit Saisonbeginn Manager von Manchester United, kann mit dem Japaner nicht viel anfangen. Es läuft nicht bei Kagawa – weder bei Manchester United noch in der japanischen Nationalmannschaft. Seine Dortmunder Form fand er nicht mehr. Und damit steht der Japaner nicht allein – auch andere Ex-Borussen taten sich in der Fremde schwer.. nurpferdeundfussball blickt auf die wichtigsten Abgänge der letzten Jahre. Fazit: Besser geworden ist nur der junge Bittencourt. Also Robert Lewandowski aufgepasst.

Die Bilanz
Mario Götze (22) (seit 2013 bei Bayern München): Machte sich mit seinem entscheidenden Tor zur Weltmeisterschaft zwar unsterblich, aber vorher war es eine WM zum Vergessen für Mario Götze. Das ist zwar jetzt Jammern auf hohem Niveau, aber die Dortmunder Leistungen konnte Mario Götze in seinem ersten Jahr bei Bayern München nicht erbringen. Der Start war holprig, auch weil das Ausnahmetalent verletzt war. Dennoch lief er so in der Guardiola-Truppe mit, enttäuschte zwar nicht, aber es ist noch ziemlich Luft nach oben im Münchener Starensemble.
kicker-Schnitt Bundesliga 2013/2014 3,23; beim BVB: 2012/ 13 2,46; 2011/2012 2,43; 2010/2011 2,70
schwächer

Felipe Santana (28) (seit 2013 bei Schalke 04): Immer wenn ich „Tele“ im Schalker Dress sehe, reibe ich mir die Augen. So unsicher wie beim Revierrivalen wirkte er in Dortmunder Zeit nie. Kein Wunder, dass ihn Schalke am liebsten schon wieder abgeben würde. Santana agierte in vielen Spielen unsicher, machte zudem viele Flüchtigkeitsfehler. Das mag teilweise auch an mangelnder Abstimmung liegen, dennoch war es ein enttäuschendes Jahr für den Brasilianer. In Dortmund war er immer eine gute Alternative zu Neven Subotic, ohne diesen zu überflügeln. Wenn er aber spielte, war er meist souverän.
kicker-Notenschnitt Bundesliga 2013/2014 3,96; beim BVB 2012/2013 3,79; 2011/2012 3,14; 2010/2011 3,96
schwächer

Moritz Leitner (21) (seit 2013 beim VfB Stuttgart): Es war ein schwieriges erstes Jahr für Moritz Leitner in Stuttgart. Der Wechsel war jedoch verständlich, weil die Konkurrenz im Dortmunder Mittelfeld zu groß war. Doch die richtige Position fand er auch beim VfB nicht, dazu kam die Talfahrt der Schwaben. Ein richtig gutes Spiel machte Leitner gegen Hannover, ansonsten blieb er weit unter seinen Möglichkeiten. Feuerwehrmann Huub Stevens setzte den Hochbegabten im Abstiegskampf meist auf die Bank. Auch unter Armin Veh in dieser Saison änderte sich dies nicht: Zum 1:1-Auftakt in Gladbach kam Leitner in der 90. Minute.
kicker-Notenschnitt Bundesliga 2013/2014 3,97; beim BVB 2012/2013 3,79; 2011/2012 3,00
schwächer

Leonardo Bittencourt (20) (seit 2013 bei Hannover 96): Hochtalentiert, aber als Youngster mit wenig Einsatzchancen beim BVB. Darum war der Wechsel für den technisch versierten Mittelfeldspieler sinnvoll: In Hannover steigerte sich Bittencourt zum Stammspieler und überzeugte auch im ersten Spiel der Saison 2014/2015.
kicker-Notenschnitt Bundesliga 2013/2014 3,61 (bei 31 Einsätzen); beim BVB 2012/2013 3,38 bei jedoch nur fünf Einsätzen
stärker



Da kickten sie noch zusammen im BVB-Trikot: Mario Götze und Shinji Kagawa in der Spielzeit 2010/2011

Ivan Perisic (25) (seit Januar 2013 beim VfL Wolfsburg): Der kroatische Internationale kam 2011 aus Belgien und hatte eine ordentliche erste Saison im schwatzgelben Dress. Im zweiten Jahr wurden die Leistungen jedoch schlechter, vom Stammplatz entfernte er sich zunehmend. Daher wechselte Perisic nach Wolfsburg, doch im damaligen VfL-Chaos mit Felix Magath überzeugte er nicht. Erst im letzten Jahr gab es einen Aufwärtstrend, derzeit jedoch verletzt.
kicker-Notenschnitt Bundesliga 2013/2014 3,63; seit 6.1. 2013 in Wolfsburg 4,00; beim BVB bis 6.1. 3,82; 2011/2012 3,15
höchstens stagnierend

Shinji Kagawa (25) (seit 2012 bei Manchester United): Kaum ein anderer Spieler gewann so schnell die Herzen der Dortmunder Fans, der quirlige und technisch brillante Japaner war einer der besten Einkäufe der Vereinsgeschichte. Doch all’ das Unbeschwerte, diese pure Lust am Spiel – bei Manchester United ist sie verschwunden (siehe oben). Dort gilt Kagawa als Auslaufmodell und Verkaufskandidat. Einfach nur traurig…
kicker-Notenschnitt beim BVB 2011/2012 2,88; 2010/2011 2,62
schwächer

Lucas Barrios (29): Ich habe ihn gemocht, den einstigen Welttorjäger. Ein exzellenter Strafraumspieler, der sich aber schnell Jürgen Klopps Credo anpasste und vorne viel für die Mannschaft arbeitete. Allerdings vergaß er nie das Südamerikanische in seinem Spiel, ein Hackentrick war immer drin. Und 39 Tore in 83 Spielen für den BVB sind eine gute Bilanz. Doch dann verletzte sich Barrios bei der Südamerika-Meisterschaft und sein Konkurrenz Robert Lewandowski spielte sich eindrucksvoll ins Dortmunder Team. So lockte ein gutdotierter Vertrag in China, doch weder bei Guangzhou Evergrande als auch bei Spartak Moskau in Russland konnte der Stürmer an Glanzzeiten in Schwarz-Gelb anknüpfen. 2014/2015 spielt Lucas Barrios beim französischen Erstligisten Montpellier HSC – diese Kolumne wünscht ihm viel Erfolg.
kicker-Notenschnitt beim BVB 2011/2012 2,83; 2010/2011 3,14
schwächer

Auch Nuri Sahin, der den BVB nach der Meisterschaft 2011 in Richtung Real Madrid verließ, wurde im Ausland sportlich nicht glücklich. Zu den Königlichen wechselte er schon mit einer Verletzung und fand so nie den sportlichen Anschluss. Real lieh ihn dann zum FC Liverpool aus, doch auch an der Anfield Road enttäuschte Sahin. Seit Januar 2013 spielt er wieder für den BVB, agiert dort solide im zentralen Mittelfeld. Allerdings kommt er nicht mehr an die Leistungen der Saison 2010/2011 heran: In dieser Spielzeit war er herausragend (kicker-Schnitt 2,64).

Fokus Fußball



Donnerstag, 21. August 2014
Australia brilliert, Taghrooda geschlagen
Halbzeit beim Ebor-Festivals in York: Das beste Flachmeeting des Jahres im englischen Norden bleibt hochattraktiv. Von den vierbeinigen Top-Stars auf der Insel fehlte eigentlich nur Top-Miler Kingsman. Derbysieger Australia siegte am Mittwoch in den Juddmonte Stakes, Oaks- und King George-Heldin Taghrooda unterlag hingegen am Donnerstag in den Yorkshire Oaks. Top-Sprinter Sole Power startet am Freitag in den Nunthorpe Stakes. Zeit für eine kleine Zwischenbilanz.

Australia
Meine Wahl war Australia nicht unbedingt. Zum einen, weil ich keine Pferde unter 20 wette, denn es gibt im Rennsport keine Unverlierbaren gibt (außer sie heißen Frankel). Auch andere Aspekte sprachen gegen den Schützling von Aidan O’Brien: Die eher skeptischen Töne des Trainers, dass sein Schützling dieses Rennen vielleicht benötigen könne. Die Distanz von 2000 Metern, die für den Top-Steher etwas kurz sein könnte. Zudem verlieren viele O`Brien-Pferde oft nach einem harten Frühjahr im Spätsommer ihre Form.
Meine Tipps waren jedenfalls Mukhadram, Gruppe 1-Sieger in den Eclipse über diese Distanz, dazu der mal wieder sträflich unterschätzte The Grey Gatsby, immerhin Sieger in den Dante Stakes und dem französischen Prix de Jockey Club.
Alles Essig, denn Australia gewann völlig leicht und scheinbar ohne große Anstrengung, immerhin lief The Grey Gatsby ein großes Rennen und wurde Zweiter, war aber chancenlos gegen den englischen und irischen Derbysieger.
„Er war gerade rennfertig nach seiner Sommerpause“, so O’Brien im Interview danach bei Racing UK. Australia, dieses Pferd mit dieser so noblen Abstammung, genoss immer eine große Wertschätzung beim Trainer, der schon etliche Größen in seiner Laufbahn trainiert hatte. Und dieser Erfolg war eine besondere Genugtuung: Oft wirkt O’Brien in seinen Reaktionen nach einem Erfolg nur wenig emotional. Diesmal wirkte er regelrecht aufgedreht.
„Er hatte nie eine Chancen zu reifen nach diesem anstrengendem Frühling“, sagte der Trainer weiter. Hart für die Klassiker trainiert, dazu waren viele Pferde aus dem Quartier krank zu dieser Zeit – das hinterließ offenbar Spuren.
Es war eine harte Zeit – und was kommt jetzt? Leopardstown im September, der neue Irish Champions Day, lautet offenbar das nächste Ziel. Und nicht der Arc, wo er wahrscheinlich auf Sea The Moon getroffen hätte. Und manche große Namen aus dem Ballydoyle-Quartier sind im Arc untergegangen.

Juddmonte International Stakes 2014

Taghrooda
Wie war das noch mal mit den Uuverlierbaren im Turf? Es gibt sie einfach nicht, nächster Beweis war 12:10-Chance Taghrooda in den Yorkshire Oaks. Nach Form stand die zweifache Gruppe 1-Siegerin deutlich über der Konkurrenz, doch am Ende unterlag sie Tapestry aus dem Ballydoyle-Quartier von Aidan O’Bien mit einer halben Länge.
„Keine Entschuldigung”, erklärte Trainer John Gosden danach. Sie traf einfach auf eine bessere Gegnerin an diesem Tag. Beide waren zudem weit vom restlichen Feld entfernt.
Gründe für die Schlappe? „Das King George ist doch ein hartes Rennen“, erklärte Hindernisjockey Ruby Walsh, an diesem Tag Experte bei Racing UK. Denn auch Mukhadran und Telescope, Dritter und Zweiter in Ascot hinter der Stute, liefen am Mittwoch im Juddmonte eher schwach.
Siegerin Tapestry war im Frühjahr immerhin als Favoritin in die englischen 1000 Guineas gegangen, doch dort landete sie auf dem letzten Platz. Doch danach ging es aufwärts, in den irischen Oaks war sie nur mit einem Hals von der Stallgefährtin Bracelet geschlagen.
Dennoch kommt der heutige Erfolg überraschend. Ryan Moore gab der Siegerin einen gut getimten Ritt, folgte immer der Favoritin und hatte dann am Ende knapp die Nase vorn. „Die Jungs haben einen wunderbaren Job gemacht“, lobte O’Brien sein Team.

Yorkshire Oaks 2014



Donnerstag, 14. August 2014
Was Joe Fanning und Andreas Löwe verbindet
Natürlich ist die Turfsaison noch lange nicht beendet. Aber wenn mich später jemand fragt, wer mir in der Saison 2014 am meisten auffiel, dann würde ich definitiv Trainer Andreas Löwe aus Köln und Jockey Joe Fanning aus England antworten. Beide eint, dass sie schon sehr lange im Geschäft sind. Beide erlebten auch schon härtere Zeiten. Doch Qualität setzt sich eben durch. Sowohl der deutsche Trainer als auch der englische Jockey haben es verdient, dass sie diese Kolumne kurz portraitiert.

Der Altmeister
2014 ist bislang ein großartiges Jahr für Andreas Löwe: Der Gruppe 1-Sieg von Sirius am Sonntag in Hoppegarten war ein weiterer Erfolgs-Meilenstein für den Kölner Trainer.
21 Siege bei nur 62 Starts lautet die bisherige Saison-Bilanz in Deutschland (Stand 12. August), das ist ein unglaublicher Sieg-Schnitt von fast 34 Prozent. Anders ausgedrückt: Jedes dritte Pferd, das Löwe und sein Team satteln, kam in diesem Jahr als Sieger zurück. Zum Vergleich: Markus Klug, der Führende in der Statistik, kommt auf einen ebenfalls glänzenden Schnitt von 27,91 Prozent, andere deutsche Top-Quartiere erreichen Werte von 22,55 Prozent (Waldemar Hickst), 21,66 Prozent (Andreas Wöhler) oder 17,77 Prozent (Peter Schiergen). Alles nicht schlecht, doch blass gegenüber den Löwe-Werten.
„Wir sind stolz auf unsere Pferde“, schrieb Andreas Löwe auf der gut sortierten Homepage des Stalles. Typisch für ihn ist die Betonung des „wir“, denn bei jeder Gelegenheit lobt der Trainer seine Frau, Mitarbeiter und Besitzer. Nicht er, sondern das Team ist der Star.
Seit 1981 trainiert Löwe, Geburtsjahr 1942, Vollblutpferde. Im letzten Jahr hatte er laut Stallparade der Fachzeitschrift Sport-Welt mal Rücktritts-Gedanken, doch dann folgte ein erfolgreicher Herbst 2013 und er machte weiter. Auch weil seine Besitzer das so wollten.
Da ahnte noch niemand, wie erfolgreich 2014 werden sollte. Seit Beginn der Grasbahnsaison stimmte die Stallform und hält quasi bis heute. Mit Lucky Lion trainiert Löwe ein Ausnahmepferd auf Distanzen von der Meile bis zu 2000 Metern. Der Hengst beeindruckte ungemein bei seinen Erfolgen im klassischen Mehl-Mülhens-Rennen und dem Münchner Gruppe 1-Großen Dallmayr-Preis. Auch über 2400 Meter im Derby lief er hervorragend, nur traf er da auf einen Ausnahmekönner wie Sea The Moon. Nicht nur diese Kolumne hatte Zweifel am Stehvermögen des High Chaparal-Sohnes, sein Trainer hingegen nicht.
Der bereits genannte Sirius, Rapido und die Stuten Indian Rainbow und Diamond Dove sind weitere hochbegabte Vertreter des Derby-Jahrganges, von den älteren Semester punktete zudem Amaron auf Top-Ebene regelmäßig.
Andreas Löwe hat nie für die großen Ställe trainiert, doch viele seiner Besitzer sind ihm schon seit Jahren verbunden. Seine größten Erfolge feierte er in den Jahren zuvor mit Stuten wie Mystic Lips, Lips Poison, Shapira oder Portella in den deutschen 1000 Guineas oder der Diana. Sehr gute Hengste waren vor dieser Saison der Top-Meiler Sehrezad und der unverwüstliche Protektor.
Noch mehr persönliche Erinnerung habe ich allerdings an Lierac, den ich einst im Derby zu hohen Quoten gewettet hatte und der mir fast den Atem nahm, als er im Derby 2001 auf einmal chancenreich außen auftauchte. Gegen Boreal gab es dann doch kein Ankommen, aber immerhin noch eine lukrative Platz-Quote. Leider hatte Lierac viel Verletzungspech und konnte diese Form nie wieder zeigen.



Joe Fanning in Hochform: Der Sieg mit Universal in den Jockey Club Stakes in Newmarket. Zu den geschlagenen Pferden gehörte auch ein gewisser Noble Passion

Tempo-Kenner und ein großer Kämpfer
Der Erfolg mit Amralah am Samstag in den englischen Rose of Lancaster Stakes in Haydock zeigte eindrucksvoll die große Stärke des Joe Fanning: Kein anderer Jockey reitet ein Rennen so gut von der Spitze aus wie er, nur wenige haben dieses Tempogefühl und diesen Kampfgeist. Die 150:10-Chance Amralah aus dem Mick Channon-Stall schickte Fanning direkt an die Spitze der Gruppe 3-Prüfung, ließ die Stute marschieren und dominierte Feld und Tempo.
Nun ist das mit dem Rennen an der Spitze oftmals so eine Sache: Irgendwann kommen die „Räuber“ und ziehen vorbei, das Pferd hat die Arbeit gemacht und geht leer aus. Viele Jockeys gehen das Rennen zu schnell an und wenn dann alle an einem vorbeiziehen, sieht man nicht gerade gut aus.
Doch Fanning ist ein Meister des richtigen Tempos. Je älter er wird, desto besser beherrscht er diese Taktik. An Amralah kam jedenfalls niemand vorbei – auch nicht der hoch eingeschätzte Hillstar aus dem Quartier von Sir Michael Stoute. Immer wieder fand die Stute neue Reserven, der Sieg war letztlich sicher.
Dreimal siegte der Jockey an diesem Nachmittag, aber erstaunlicherweise kein einziges Mal für seinen Patron Mark Johnston. Der 44jährige Fanning passt dabei hundertprozentig zur bevorzugten Taktik der Johnston-Pferde. Der Schotte lässt seine Pferde gerne von vorne laufen und oft ist an ihnen nur schwer vorbeizukommen, weil sie viel Kampfgeist und Willen zeigen. „A typical Mark Johnston-horse“, sagen dann immer die Experten. Zuletzt in Goodwood waren diese Tugenden mal wieder einige Mal zu bewundern – und oft war Joe Fanning der Mann im Sattel.
Der gebürtige Ire aus dem County Wicklow, der 1990 sein erstes Rennen in England gewann, zählt zu den oftmals unterbewerteten Charakteren der Jockey-Szene. Denn wie vielen seiner Kollegen aus Nordengland fehlen ihm die „Glamour-Erfolge“. So hat Fanning in seiner langen Karriere noch nie ein Gruppe 1-Rennen gewonnen, dabei muss er sich vor den Top-Jockeys wie Ryan Moore, Richard Hughes oder William Buick keineswegs verstecken.
Überhaupt ist das bei ihm wie mit ausgewählten Weinen: Je älter, desto besser. Seit 2009 hat er in jedem Jahr über 100 Rennen gewonnen; 2012 waren es sogar 188; 2012 auch noch 156 Erfolge. In diesem Jahr führt Fanning aktuell mit 130 Erfolgen die englische Jockey-Statistik vor Adam Kirby und Ryan Moore an. Und vielleicht reitet er ja auch irgendwann mal für Andreas Löwe.