Liga 3 – Dortmund ist dabei
Es wird wieder ernst im Fußball, am Samstag startet die 3. Liga in ihre zweite Saison. Das erste Jahr war, so die einhellige Meinung, ein großer Erfolg. Und auch das zweite Jahr verspricht viel Spannung, wenn Traditionsvereine wie Dynamo Dresden, Kickers Offenbach, Eintracht Braunschweig, Carl Zeiss Jena oder der VFL Osnabrück auf ehrgeizige Emporkömmlinge wie den SV Sandhausen, Holstein Kiel oder dem 1.FC Heidenheim treffen. Nicht zu vergessen die „schurkischen Reservemannschaften“ (11 Freunde) der Bundesligateams, die die meisten der Clubs am liebsten aus der Liga verbannen würden.
Dem BVB dürfte das egal sein. Denn die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund schaffte überzeugend den Aufstieg aus der Regionalliga West, nachdem das Team im Vorjahr die Qualifikation nur knapp verpasst hatte.
Spielerisch sollte Borussia 2 problemlos mithalten können, dennoch dürfte der Klassenerhalt das einzig realistische Ziel sein. Zumal mit Vrancic (Braunschweig), Hillenbrand (Sandhausen) oder Gordon (RW Oberhausen) drei wichtige Stützen der Aufstiegsmannschaft den Verein verließen. Zwei erfahrene Spieler – Heimkehrer Eggert und Hasanbegovic – sind neu, hinzukommen sechs Akteure der erfolgreichen A-Junioren, die immerhin Deutscher Vizemeister wurden.
Die Vorbereitung war allerdings wenig produktiv. Zum einen trainierten einige Stammspieler wie Hünemeier, Öztekin oder Kullmann bei den Profis mit, zum anderen stießen die A-Junioren verspätet zum Team. Dennoch: In Dortmund sind alle heiß auf Liga 3, die zweite Mannschaft ist gerade bei vielen Fans aus der Ultra-Szene ziemlich angesagt. Gespannt darf man darauf sein, wie sich die Talente des BVB gegen ihre routinierten und abgezockten Kontrahenten behaupten werden.
Wer sind die Favoriten? Naturgemäß die drei Absteiger Osnabrück, Ingolstadt und Wehen Wiesbaden, die alle jedoch mit ziemlich veränderten Kadern in die Saison gehen. Zumindest Osnabrück und Ingolstadt sollten aber eine gute Rolle spielen. Wer noch? Unterhaching verpasste nur um einen Punkt die Relegation, verlor aber mit Anton Fink seinen besten Stürmer. Weitere Kandidaten sind Offenbach, Dresden und Erfurt; überraschen können Sandhausen und Neuling Kiel, der spätestens in drei Jahren in der zweiten Liga spielen möchte.
Wer muss zittern? Burghausen war schon abgestiegen, kam erst durch den Rückzug von Kickers Emden in die Liga und verlor seine besten Spieler. Regensburg und die Zweite von Werder Bremen sollten es schwer haben; für Dortmund 2 und Mitaufsteiger Heidenheim zählt ebenfalls nur der Klassenerhalt. Zudem sind Wuppertal und Jena allein aufgrund ihres hektischen Umfeldes gefährdet.
Generell gilt aber: Es ist eine völlig ausgeglichene Liga, eine absolute Übermannschaft gibt es nicht.
uknig22 am 23. Juli 09
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Internationale Klasse hauchdünn verpasst

Otto Rehhagel amüsiert sich köstlich, Hans Meyer überreicht es dem Nachwuchs, HSV-Stürmer Mladen Petric guckt allerdings etwas verdutzt – sie alle haben das Sonderheft Bundesliga 2009/10 des
kicker-Sportmagazins in der Hand und posieren damit für den Fotografen.
Seit letzter Woche ist das Heft in einer Druckauflage von 1,2 Millionen Exemplaren auf dem Markt. Das Sonderheft zur Bundesliga ist ein Klassiker des Fachmagazins und vielleicht sein bekanntestes Produkt. „Das Original seit 1963“ prangt groß auf der Titelseite. Mein erstes Exemplar habe ich 1975 oder 1976 erworben, das älteste, das ich noch besitze, stammt aus der Saison 1983/84.
Seit dieser Zeit ist das Heft ein treuer Wegbegleiter, der während der Spielzeit regelmäßig im Einsatz ist. „Fremdgehen“ mit
Sport-Bild, dem großem Mitbewerber, kam mir nie in den Sinn – aus mehreren Gründen. Der wichtigste klingt banal: Das Sonderheft aus dem Springer-Verlag verzichtet auf Mannschaftsfotos der Erstligisten und enthält nur popelige Portraitfotos der Spieler. Was sich die Verantwortlichen aus dem Hause Sport-Bild dabei gedacht haben, weiß ich nicht. Aber worüber soll man sich denn dann noch in 10 Jahren amüsieren, wenn man das Heft in die Hand nennt?
Der Mitbewerber aus Nürnberg weiß, was seine Leser wünschen: Mannschaftsfotos sind natürlich Pflicht, die Super-Stecktabelle ebenso – in manchen Männer-Haushalten war das früher oftmals der einzige Wandschmuck.
Fakten und noch mal Fakten
Groß verändert hat sich das Konzept des Heftes in diesen Jahren eigentlich nie. Natürlich ist man etwas moderner geworden, haben sich die Ligen verändert, aber das Grundgerüst bleibt: Zu jedem Bundesligisten gibt es eine längeren Vorschau des jeweiligen kicker-Redakteurs, ein einseitiges Mannschaftsfoto und neuerdings drei Seiten Statistiken zu Spielern und Kadern. Die Vereine der 2. Liga werden auf zwei Seiten inclusive Mannschaftsfoto vorgestellt, dazu kommt ein kurzer Text. Den Klubs der dritten Liga widmet das Fachmagazin eine Seite mit einem halbseitigen Mannschaftsfoto. Und damit bekommt der Leser alle wichtige Fakten, die er zur „persönlichen Saisonvorbereitung“, um einmal Chefredakteur Rainer Holzschuh zu zitieren, benötigt.
Alles in der bewährten kicker-Qualität – manchmal etwas dröge, nicht immer fern von Klischees, aber immer solide recherchiert. Der Fokus liegt eindeutig auf fachlichen Aspekten und nicht irgendwelchen Boulevard-Nebensächlichkeiten.
Auch das 2009/2010-Heft macht keine Ausnahme: Es beginnt mit dem gewohnt sprachlich etwas holprigem Editorial des Chefredakteurs, es folgen eine Übersicht über das neue Fußball-Fernsehwochenende und ein solides Interview mit dem Neu-Schalker Felix Magath, der in dem Gespräch etwas genervt wirkt. Auf den nächsten Seiten werden die Teams ausführlich analysiert. Schade nur, dass die Redakteure in den letzten Jahren keinen Tipp wagen, wo die einzelnen Klubs am Ende der Saison landen. Leider gibt es auch keine DVD mehr, auf der
kicker-Chefredakteur Rainer Holzschuh gemeinsam mit
ARD-Sportschau-Moderatorin Monika Lierhaus die Saison analysiert. Das hatte manchmal unfreiwillig komische Elemente – und humoristisch könnte das Fachblatt durchaus zulegen.
Fazit
Das
kicker-Heft ist wie immer solides Handwerk ohne große Überraschungen, aber dennoch Pflicht für die Saison. In der kicker-Rangliste würde ich es „Im weiteren Kreis“ einordnen, der Sprung zur „Internationalen Klasse“ ist aber nicht weit. Die Kür kommt übrigens am morgigen Donnerstag – dann erscheint das Heft der
11 Freunde zur Saison 2009/2010.
uknig22 am 22. Juli 09
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Was vom Wochenende fehlt……
• Ein strahlender Belgier: Über 2400 Meter ging es in Düsseldorf im Deutschlandpreis, einem Rennen der Gruppe 1. Dreijährige waren erwartungsgemäß so kurz nach dem Hamburger Derby nicht am Start, am Ende sorgten Getaway und ein junger belgischer Jockey für die Schlagzeilen. Stephen Hellyn steuerte Getaway zum Sieg steuerte. Getaway stand im letzten Jahr noch bei Andrè Fabre in Frankreich und war dort mehrfach in Gruppe 2-Prüfungen erfolgreich. Anfang des Jahres wechselte der Hengst, dessen Besitzer Georg Baron von Ullmann ist, in das Quartier von Jens Hirschberger.
Irgendwie fand Hellyn am Sonntag auf dem Grafenberg die Lücke und feierte als Vertreter von Adrie de Vries, der in Newbury einige Araber-Pferde ritt, seinen ersten großen Erfolg. Nach einem packenden Finish setzt sich Flamingo Fantasy noch gegen den starken Gast Apple Au Maitre aus Norwegen durch, wurde Zweiter und versaute mir den Einlauf. Wenigstens war meine Voraussage richtig, dass Flamingo Fantasy auf Bahnen mit längeren Zielgraden besser aufgehoben ist.
• Ein glücklicher Dortmunder: Was die Trainer-Legenden Heinz Jentzsch und Bruno Schütz können, kann ich schon lange, dachte sich der Dortmunder Galopp-Trainer Udo Stoltefuß und feierte jetzt seinen 2000. Sieg. Damit ist der 53jährige der erfolgreichste noch aktive Trainer in Deutschland. Bezeichnenderweise war es beim Festival in Bad Harzburg, wo er in früheren Jahren manches Championat festigte. Die fünfjährige Stute Jallah, die auch noch im Gestüt Harzburg aufwuchs, bescherte ihm am Eröffnungstag den Jubiläumstreffer.
Lange ist es her, dass Stoltefuß in Wambel mehr als 100 Rennpferde trainierte und sich zweimal das Trainerchampionat sicherte. Heute backt er kleinere Brötchen, ist für viel weniger Vollblüter verantwortlich. Die Zeiten sind eindeutig härter geworden. Dennoch Glückwunsch an das Trainer-Urgestein und ein oder auch zwei Pils auf den Erfolgstrainer aus Dortmund-Wambel.
• Ritt 1 der Klasse XXXL in England: In großer Form auf der Insel agieren derzeit Trainer Richard Hannon und sein Schwiegersohn und Stalljockey Richard Hughes. Bei den Youngstern ist Hannon eigentlich in jedem Jahr gut gerüstet, doch im Sommer 2009 legen die Pferde noch einen drauf. Jockey Hughes tut sein Bestes dazu: Samstag, Newbury, Weatherbys Super Sprint über 1 037 Meter, 200 000 Pfund Preisgeld, ein großes Feld mit 20 zweijährigen Startern: Hughes sitzt auf dem Favoriten Monsieur Chevalier, verpasst den Start, daddelt im Hinterfeld rum, so 300 Meter vor dem Ziel denke ich, das wird heute nichts mehr mit dem Favoritentreffer. Dann nimmt Monsieur Chevalier Fahrt auf, Hughes bugsiert ihn cool mit viel Zuversicht durch jede Lücke und am Ende gewinnt der Hannon-Schützling vor Shamandar und Archers Road.
• Ritt 2 der Klasse XXXL in England: Totesport.com Handicap Chase in Market Rasen, 65 000 Pfund Preisgeld, der sportliche Höhepunkt der ansonsten eher bescheidenen National Hunt-Sommersaison. Auf den letzten Metern der Distanz von 4.526 Metern liefern sich Keepitsecret, No Panic und King Troy einen packenden Endkampf und als alles auf einen Sieg von Keepitsecret mit Dominic Elsworth im Sattel für Trainer Jonjo O’Neill deutet, kommen auf einmal die berühmten grün-orangen Farben von J P Mc Manus angeflogen. Im wahrsten Sinnen angeflogen – denn wie Jockey A P Mc Coy Nostringsattached noch so schnell machen konnte, weiß nur er selbst. Wenigstens muss sich der Trainer des Zweitplacierten nicht ärgern – denn der Gewinner kommt auch aus seinem Stall.
uknig22 am 20. Juli 09
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