Es ist schon seit Jahren das gleiche Ritual: Beim Grand National Meeting
protestieren sogenannte Tierschützer vor der Rennbahn. Gegen das so gefährliche Grand National, das die Pferde angeblich direkt in den Tod schickt und überhaupt sind Pferderennen böse Tierquälerei und gehören verboten. Sagen sie, ist natürlich Humbug.
Ob Animal Aid oder die Kollegen von PETA, sie tun sich nichts in ihrer Ablehnung gegen den Sport, den wir doch alle so mögen. Egal ob Flach- oder Hindernissen – da machen sie keine Unterschiede. Für diese Fanatiker ist jede Art von Pferdesport Tierquälerei.
Ich habe mal vor einigen Jahren versucht, mit PETA auf deren Facebook-Seite zu diskutieren. Der Versuch war vergeblich, so schnell wie dort wurden meine Beiträge anderswo noch nie gelöscht. Ist ja auch schön, wenn man sich in diesem Gerüst von Lügen eingerichtet hat. Mit der Realität hat das leider nichts zu tun.
Dem englischen Hindernistrainer
Oliver Sherwood platzte jetzt der Kragen. „Eine ehrliche Debatte ist gut, aber man kann nicht mit Fanatikern argumentieren, deren Argumente nicht auf Fakten beruhen“,
schreibt er in einem langen Facebook-Beitrag.
Der Rennsport sei sehr offen und ehrlich mit seinen Verletzungen und Todesfällen. Bei den Gegnern sei das hingegen anders: Sie veröffentlichen Fake-Fotos, die oft schon Jahre alt sind. „Social Media ist dabei die perfekte Plattform, um Lügen und Manipulationen dieser skrupellosen Tierrecht-Aktivisten zu verbreiten.“
Fanatiker sind nicht zu bekehren
Auch in Deutschland sind die sogenannten Tierschützer unterwegs. Vor der Dortmunder Rennbahn habe ich sie noch nicht gesehen, aber vor anderen Bahnen wie Hamburg protestierten sie schon. Dass die PETA-Ideologie in der Öffentlichkeit präsent ist, sah man in der unsäglichen NDR-Reportage „Das kurze Leben der Rennpferde“. Dort wurde der Sport mit Unwahrheiten und selektiven Stimmen regelrecht vorgeführt. Sensible Seelen, die den Sport nicht kannten, durften sich empören. Manchmal sind das die Gleichen, die ihr Fleisch beim Discounter kaufen. Hauptsache billig.
Was kann der Sport tun, um gegen diese Lügen zu kämpfen? Die Fanatiker auf der anderen Seite wird man nicht bekehren können, mit PETA etwa ist jede Diskussion sinnlos. Sagt Oliver Sherwood ja auch. Er schlägt vor, sich stattdessen auf die Leute zu konzentrieren, die mehr über den Sport, die Pferde und die Menschen erfahren wollen. „Das Internet sollte mit Fotos überschüttet werden, die die Liebe und Fürsorge, die wir unseren Pferden geben, zeigen“, schreibt er.
Ich finde zudem, dass der Rennsport sich mehr gegen die Anschuldigungen von PETA und Co. wehren sollte. Offensiver kommunizieren und zeigen, dass die Rennpferde wie erfolgreiche Sportler behandelt werden. Wie German Racing 2017 nach dem NDR-Beitrag
reagierte, das war schon gut. Nur sollte man selber das Geschehen mehr in die Hand nehmen. Tage der offenen Türen von Trainern und Gestüten wie vor kurzem sind da eine Chance. Und vielleicht mal wirklich über das Thema Peitsche nachdenken.