Shakalakaboomboom im Grand National
Englands Buchmacher reiben sich am Samstag wieder die Hände: Das Grand National steht auf der Rennbahn in Aintree bei Liverpool auf dem Pogramm. Das ist ein Ereignis, bei dem scheinbar jeder erwachsene Engländer eine Wette tätigt.
Als deutscher Turf-Freund ist das National-Wochenende immer eine Reise auf die Insel wert. Man muss nicht unbedingt die Rennbahn in Aintree besuchen, zumal die BBC sehr umfänglich überträgt. Aber es ist einfach faszinierend zu sehen, wie so ein Rennen eine ganze Nation fesselt.
Dabei ist das Grand National auch in England nicht unumstritten. Die Bilder des letzten entkräfteten Siegers warben nicht gerade für den Sport. Auch diese Kolumne ist da durchaus gespalten. Einerseits ein großes Spektakel, andererseits schrecken die vielen Stürze einfach ab.
Immerhin haben die Verantwortlichen in diesem Jahr einige Aspekte etwas modifiziert. Meine Wettbilanz in diesem Rennen ist nicht unbedingt inspirierend, wenn es um den Sieger geht. Das Rennen ist natürlich eine ziemliche Lotterie – mit 40 Pferden, den ungewohnten Hindernissen und der langen Distanz. Noch immer ist die Prüfung der ultimative Test in Sachen Steh- und Sprungvermögen.

Wer gewinnt nicht
Fangen wir erst einmal an, wer von den meist gewetteten Pferden nicht gewinnt: Favorit könnte der Gold-Cup-Sieger Synchronised werden – allein schon deshalb, weil mit Tony Mc Coy der bekannteste Jockey im Sattel sitzt und die Einmal-im-Jahr-Wetter ihr Geld auif diesen setzen. Aber Synchronised trägt das stolze Höchstgewicht von 74,4 kg und dann wollen wir mal sehen, wie der Wallach die Strapazen des Gold Cups überstanden hat.
Zu hoch im Gewicht steht mir auch der Vorjahressieger Ballabriggs, obwohl er diese Hindernisse mag und aus einem absoluten Spezialisten-Stall für die Prüfung kommt. Bedenken habe ich zudem bei Junior (Springen), Seabass (Stamina), On his Own (zu unerfahren), Cappa Bleu (überbewertet) und Sunnyhillboy (steht sehr günstig im Handicap, springt aber oft nicht gut).

Wer gewinnt
Ich mag Shakalakaboomboom aus dem mächtigen Henderson-Stall – ein Pferd, das noch Reserven haben sollte und zudem über das nötige Stehvermögen verfügt. Außerdem gefällt mir, dass der Wallach seinen Aufgalopp in einem Hürdenrennen absolvierte. Das war in den letzten Jahren immer ein gutes Zeichen.
Wenn der Boden am Samstag schwer sein sollte, dann verdient West End Rocker besondere Beachtung. Denn auf so einem Boden gewann der Wallach die Becher Chase über den Kurs; auch sonst scheint er Stamina ohne Ende zu haben. Im letzten National fiel er übrigens am berüchtigten Beechers Brook.
Ansonsten gefallen mir noch Killyglen, Organizedconfusion (ein Lavirco-Sohn, mit 7 Jahren aber vielleicht noch etwas unerfahren) und Giles Cross sehr gut.

Nachtrag 18:00: Wer ein Pferd zu hoher Quoten haben will: According to Pete steht 34:1; Trainer Macolm Jefferson hat seine Pferde excellent in Schuss.

Heroen der Vergangenheit

Hindernis für Hindernis: Ex-Jockey Mick Fitzgerald stellt den Kurs vor