Vier Tage ist das jetzt her – und so langsam wird die Farbe Schwarz-Geld im Dortmunder Stadtbild wieder etwas weniger. Seit Samstag steht fest, dass Borussia Dortmund Deutscher Fußballmeister ist und nur jemand, der auf einer fernen Insel lebt, hat das noch nicht mitbekommen. Hier in Dortmund gab es so und so keine Chance, dem BVB-Wahn zu entkommen.
Es war allerdings ein wunderschöner Wahn. Weil es eine Meisterschaft war, von der wir später noch einmal unseren Nachkommen erzählen werden. Zum einen war es – zumindest vor der Saison – völlig unerwartet, zum anderen hat das wirklich beste Team in diesem Jahr gewonnen. Fußballromantiker kommen auf ihre Kosten: Denn der BVB schickte eine junge Truppe ins Rennen, einige Spieler wie etwa Sahin, Schmelzer oder Großkreutz kommen aus dem eigenen Nachwuchs oder aus Dortmund selbst. Und offensichtlich passt die Mannschaft auch charakterlich zusammen, obwohl ich das mit den 11 Freunden nicht ganz glauben möchte.
Die Mannschaft von Jürgen Klopp hat Maßstäbe gesetzt und in (fast) jeder Partie ihren Gegner eindrucksvoll dominiert. „Mit einem mitreißenden Fußball, von dem man zuvor kaum ahnte, dass er existieren könne, rockte Dortmund die Republik“, formulierte das Fachblatt kicker.
Es gab viele Highlights in dieser Saison und ein ganz besonderer war der 3:1-Triumph beim Rekordmeister FC Bayern München. Hier gibt es noch einmal die Tore – natürlich gewohnt sachlich kommentiert von Norbert Dickel und Boris Rupert im BVB-Netradio. Hier kann man gut erkennen, wie Borussia in dieser Saison spielte: Schnelle Balleroberung, schnelle Kombinationen, möglichst direkt. Einfach phänomenal!