Novellist gegen den Rest der Welt
Dreimal werden wir noch wach, dann ist Arc-Tag. Wer gewinnt den Prix de l'Arc de Triomphe 2013 am Sonntag in Longchamp? Japan ist groß angesagt, die Franzosen hoffen auf
Treve und eine ganze Armada von Trainer Andre Fabre – und in Deutschland drücken die Enthusiasten
Novellist die Daumen.
nurpferdeundfussball analysiert auch 2013 wieder Starter und Chancen.
1.
Very Nice Name (Trainer Alain de Meuille) – Vierjähriger Seriensieger aus Katar, zuletzt chancenlos als 2. gegen Orfevre im Prix Foy, beste Form Rang 3 im Dubai Sheema Classic, dennoch nicht mehr als ein Außenseiter.
2.
Novellist (Andreas Wöhler) – War schon dreijährig herausragend, aber weiter verbessert. Seine beste Form zeigte der Wöhler-Schützling, als er das Feld im Gruppe 1-King George deklassierte. Die Generalprobe in BB war siegreich und in Ordnung. Johnny Murtagh ist derzeit in England der Mann für die großen Rennen – außer wenn ich ihn spiele. Aber jede Serie geht einmal zu Ende. Natürlich erste Chancen.
3.
Al Kazeem (Roger Charlton) – Weltklassepferd über 2000 Meter, aber 2400 Meter sind etwas zu lang. Hat zwar schon über diese Distanz gewonnen, aber gegen die Elite hier wird es schwer.
4.
Joshua Tree (Ed Dunlop) – Globetrotter, einst bei Aidan O’Brien, aber nach allen Formen fehlt ein wenig zur absoluten Spitze.
5.
Meandre (Arslangirey Shavuev) – Zum Glück revidierte das deutsche Renngericht die umstrittene Entscheidung vom Kölner Preis von Europa und hob die Disqualifikation auf. Zuletzt drei Starts in Deutschland, es ist auch sein dritter Start im Arc. Aber auch diesmal reicht es höchstens zu einem Platz im Mittelfeld.
6.
Orfevre (Xasutoshi Ikee) – Die große japanische Hoffnung, Pferd der absoluten Extra-Klasse. Der Arc ist ganz eindeutig das große Saisonziel. 2012 schien der Sieg schon sicher, doch dann verlor der Hengst noch gegen die Außenseiterin
Solemia nach einem Weltklasse-Ritt von Olivier Peslier. In diesem Jahr offenbar keinen Deut schlechter. Der Sieg im Prix Foy war auch diesmal wieder ein gutbezahlter Spaziergang. Ein würdiger Favorit.
7.
Going Somewhere (David Smaga) – Gast aus Argentinien, aber nach allen Formen nur mit begrenzten Möglichkeiten.
8.
Haya Landa (Loic Audon) – 2012 als 150:1-Schuss Platz 4, beste Form in dieser Saison Platz 3 hinter Novellist im Grand Prix Saint Cloud, als Lando-Tochter komischerweise hat sie die beste Formen auf schwerem Boden. Aber auch 2013 klare Außenseiterin.
9.
The Fugue (John Gosden) – Großartige Stute, zuletzt imponierende Siegerin gegen die Hengste in den Irish Champion Stakes über 2000 Meter. 2400 Meter sind aber kein Problem, der Boden könnte aber schon etwas zu weich sein. Dennoch ein interessantes Pferd, wenn sie läuft.
10.
Pirika (Andre Fabre) – Der Trainer heißt zwar Andre Fabre, aber diese Aufgabe dürfte eine Nummer zu groß sein.
11.
Flintshire (Andre Fabre) – Vielleicht der beste französische dreijährige Hengst über 2400 Meter. Etwas enttäuschende Generalprobe als 4. im Prix Niel. Dazu gibt es ein paar Zweifel wegen des weich-guten Bodens. Ein Teilnehmer, bei dem bei jedem Erfolg als Anmerkung „impressive“ im Rennkommentar steht, ist aber nie zu unterschätzen.
12.
Leading Light (Aidan O’Brien) – Großer Steher, von dem man noch nicht alles gesehen haben sollte. Aber für 2400 Meter fehlt ihm ein wenig der Speed, ich sehe ihn eher im Ballydoyle-Quartier als Yeats-Nachfolger für die Steher-Rennen im nächsten Jahr.
13.
Ocovango (Andre Fabre) – Monsun-Sohn, war nach sehr unglücklichem Rennverlauf 5. im Epsom Derby. Zuletzt nicht weit entfernt von
Kizuna und
Ruler of the World. Die Chancen steigen, wenn der Regen fällt.
14.
Penglai Pavillon (Andre Fabre) – Godolphin-Hengst, aber trainiert von Andre Fabre. Aufsteiger-Typ, aber zum Gruppe 1-Erfolg fehlt noch etwas.
15.
Kizuna (Shozo Sasaki) – Japanischer Derbysieger und auch vorher schon sehr stark. Was die japanischen Formen wert sind, ist schwer einzuschätzen. Aber siegte immerhin im Prix Niel gegen
Ruler of the World und
Ocovango. Das war zwar ein Arbeitssieg, aber entscheidend ist am 6. Oktober. Selbstverständlich mit Chancen.
16.
Ruler of the World – Englischer Derbysieger nach einem grandiosen Ritt von Ryan Moore. Danach kam der Flop als großer Favorit im irischen Derby. Vielleicht lag es ja am festen Boden. Die letzte Form war wiederum nicht schlecht, als der Ballydoyle-Schützling nach etwas ungünstigem Rennverlauf beinahe noch
Kizuna erreicht hätte. Danach ist der Kurs von 15:1 sehr interessant.
17.
Sahawar (Christophe Farland) – In deutschem Besitz, aber nach jeder Form einer der größten Außenseiter im Feld.
18.
Intello (Andre Fabre) – Französischer Jockey-Club-Sieger, aber das Rennen ist bekanntlich über 2200 Meter. Gewinnt ein Pferd den Arc, das im Sommer noch über die Meile gelaufen ist? Ich sage mal nein.
19.
Treve (Criquette Head-Maarek) – Vier Starts, vier Siege und spätestens nach ihrer Demonstration im französischen Prix de Diana weiß die Turfwelt, zu welch großartigen Leistungen diese etwas unscheinbar wirkende Stute in der Lage ist. Jetzt geht es erstmals gegen die Boys – und da bin ich mal gespannt. Gute Chancen, steht aber auch nicht umsonst als Zweite im Wettmarkt.
Urteil
Der Arc ist Jahr für Jahr ein großes Rätsel. Aber
Orfevre ist ein würdiger Favorit, scheint seine alte Stärke zu besitzen.
Treve ist eine hochtalentierte Stute, aber ich gehe mit
Novellist. Die Form in Ascot war herausragend und auch in Frankreich hat er in diesem Jahr bereits gewonnen. Von den Außenseitern gefallen mir
The Fugue (bei gutem Boden) bzw.
Ocovango (wenn es regnet) am besten.
Wer noch mal die wichtigsten Rennen im Vorfeld des Arc sehen möchte, dem sei diese
Seite bei
youtube empfohlen. Da kann man zum Beispiel auch noch einmal den Erfolg von Novellist im King George bewundern.
Nachtrag 5.10.2013
Was ein Fuck! Novellist ist Nichtstarter wegen erhöhter Temperatur. Die Alternative für den Erfolg:
Kizuna
`
uknig22 am 03. Oktober 13
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Nur Zidane spielte nie für OM
Es war ein schlichtweg „gebrauchter Tag“ – zumindest für alle, deren Herz Borussia Dortmund gehört. Am 28. September 2011 unterlag der BVB 0:3 in der Champions League bei Olympique Marseille. Das Ganze fiel dabei unter die Rubrik Lehrstunde.
Jetzt, zwei Jahre und ein paar Tage danach, kommt es zur Revanche. Die letzten Heimspiele des BVB in der Bundesliga waren grandiose Offensivspektakel gegen den Hamburger SV und den SC Freiburg. Aber Marseille ist doch deutlich stärker.
In Marseille im September 2011 stürmte die Borussia und vergab die besten Chancen, die cleveren Franzosen machten aber die Tore. Der
kicker schrieb von „teuren Geschenken“, diese Kolumne
berichtete von Dortmunder „Slapstick-Einlagen“. Beim 0:1 durch André Ayew rutschte Dortmunds Neven Subotic vorher aus, vor dem 0:2 köpfte Subotics Innenverteidiger-Kollege Mats Hummels den Ball maßgerecht in den Lauf von Remy, so dass dieser problemlos einnetzen konnte. Das 0:3 durch einen Foulelfmeter war nur noch statistisches Beiwerk.
Die Niederlage in Südfrankreich passte ins Bild: Vor zwei Jahren endete der Auftritt von Borussia Dortmund in der europäischen Königsklasse auf dem letzten Platz in der Gruppenphase. Es gab u.a weitere bittere 90 Minuten in Piräus und auch das Rückspiel im heimischen Stadion vergeigte der BVB gegen OM. Diese Spiele waren die einzigen bislang zwischen den beiden Rivalen – Borussia hat also noch etwas gut zu machen.
Die Franzosen schafften es 2011/2012 immerhin ins Viertelfinale, scheiterten dort aber am FC Bayern München. In der Liga belegte der Klub hingegen einen enttäuschenden 10. Platz.
OM aktuell
Der Start in die neue Saison verlief für Marseille erfolgreich: Nach acht Spieltagen liegt der Klub mit 17 Punkten hinter Monaco und Paris St. Germain (beide 18) auf Platz 3 der französischen Ligue 1. Zuletzt gab es ein 2:0 beim FC Lorient, allerdings schwächelte dort laut
kicker die Hintermannschaft etwas. In der Champions League verpatzte OM den Auftakt mit 0:1 gegen Arsenal, steht nach dieser Heimniederlage auch schon etwas unter Zugzwang.
Von der Mannschaft, die vor zwei Jahren den BVB besiegte, sind noch Torhüter Mandanda sowie die Feldspieler Diawara, Nkolou, Morel, Valbuena sowie André und Jordan Ayew, die beiden Söhne des großen Abedi Pele, im Kader. Damalige Schlüsselspieler wie Lucho Gonzales, Remy oder Diarra haben den Klub verlassen.
Denn auch Olympiue muss sparen. Die Zeiten, in denen der Klub vom Mittelmeer den Geldprotz spielen konnte, sind vorbei. Immerhin gab es zuletzt Platz 2 in der Liga. Und diese Platzierung unter Trainer Elie Baup machte Verantwortliche und Fans glücklich – trotz zweier Niederlagen gegen Erzrivale Paris St. Germain und „unattraktiver Spielweise“ (
kicker-Sonderheft Champions League).
Ein paar historische Fakten
Die französische Ligue 1 fristet in Deutschland nur ein Schattendasein, andere Ligen wie England, Spanien oder Italien interessieren eher. Olympique Marseille ist aber vielleicht der bekannteste französische Klub in Deutschland. Was auch an der Tatsache liegt, dass der Klub schon reichlich schillernde Schlagzeilen geliefert hat. OM hat eben ein sehr begeisterungsfähiges Publikum und Umfeld. Dieses neigt aber auch schnell zu Unruhe und Panik, wenn es einmal nicht so läuft. Und daher möchte man den Erfolg manchmal mit nicht so legalen Mitteln erreichen.
Zwei saftige Skandale prägen die lange
Geschichte. Neun offizielle Meistertitel weist die Bilanz auf, aber eigentlich war der Klub zehn Mal französischer Champion. 1993 wurde ihnen der Titel aber wegen Bestechung aberkannt.
Dabei war das eine der erfolgreichsten Perioden der Historie: Mitte der achtziger Jahre hatte der Unternehmer Bernard Tapie das Präsidenten-Amt des damals arg kriselnden Vereins übernommen. Selfmade-Mann Tapie investierte kräftig in Spieler und lockte unter anderem die deutschen Alt-Internationalen Karlheinz Förster, Klaus Allofs und Rudi Völler ans Mittelmeer. Auch Franz Beckenbauer arbeitete eine Zeit als sportlicher Leiter für seinen Freund Tapie.
Toller Blick auf das Stade Velodrome in Marseille. Im Hintergrund sieht man eine der berüchtigten französischen Hochhaussiedlungen. Wuchs dort Zinedine Zidane auf?
Bild: Gequilacagouille/Wikipedia Commons
Vier Meistertitel in Folge waren das Ergebnis, Marseille liebte seine Helden in kurzen Hosen. Zudem sorgte die Mannschaft auch international für Aufsehen. 1991 erreichte OM das Finale gegen Roter Stern Belgrad im Europapokal der Landesmeister (für die jüngeren: so heiß die Champions League einst) und verlor nach Elfmeterschießen. Zwei Jahre später machten sie es im gleichen Wettbewerb besser und besiegten den AC Mailand in München 1:0. Mit dabei unter anderem Barthez, Desailly, Abedi Pele, Deschamps und Völler. Doch dann gab es die Affäre
OM-VA, der Meistertitel wurde aberkannt und OM musste in Liga 2. Der Klub stand vor dem Ruin.
Doch Olympique erholte sich und schaffte wieder den Sprung an die nationale Spitze. Bis der nächste Skandal folgte: Es ging um illegale Transaktionen in Zusammenhang mit der Verpflichtung neuer Spieler, hinterzogene Sozialabgaben und ähnliches aus den Jahren ab 1997. Mehrere Vereinsfunktionäre wurden verurteilt.
Aber auch dieses Beben überstand Olympique Marseille. Angeblich ist der Klub der Beliebteste in Frankreich, aber solche Umfragen erscheinen mir immer ein wenig zweifelhaft. Fakt hingegen ist, dass Zinedine Zidane, zweifellos der größte fußballerische Sohn der Stadt, zwar in Marseille geboren wurde und aufwuchs, aber nie für seinen Heimatklub spíelte. Die Späher des AS Cannes waren hier etwas schneller.
Eine ausführliche Geschichte über die Zeit des Bernard Tapie bei OM gibt es bei
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uknig22 am 30. September 13
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Die Netten aus dem Breisgau
Wenn es einen „familien-freundlichen“ Gegner von Borussia Dortmund gibt, dann ist das der SC Freiburg. Zum einen unterstützt die Hardcore-Fangemeinde nur ihren Klub und ist nicht auf Krawall gebürstet, zudem kommen viele Freiburger Fans nach Dortmund, die nicht bei jedem Auswärtsspiel dabei sind und sich den Besuch des Westfalenstadions quasi als jährlichen Höhepunkt des Fanlebens gönnen. Das sorgt für eine entspannte Atmosphäre, zumal die Freiburger auch von Dortmunder Seite viele Sympathien erhalten.
Sportlich ist das Duell jedoch eine eindeutige Sache: Nur einmal konnte der SC in 15 Versuchen in Dortmund gewinnen. Das ist auch schon wieder 15 Jahren her. Aber es war auch oft ein Match zwischen „Goliath“ Dortmund und „David“ Freiburg.
Dabei imponierten die Gäste häufig durch hervorragenden Fußball. In der letzten Saison dominierte der kleine SC bis zur 41. Minute in Dortmund, wirkte ballsicher und taktisch ungemein reif. Doch dann drehte der BVB innerhalb von vier Minuten mit drei Toren die Begegnung; am Ende
verlor Freiburg mit 1:5.
Aktuelle Lage
Dennoch war es eine grandiose Spielzeit 2012/2013 für den SC Freiburg. Die großartigen 40 Minuten in Dortmund waren kein Einzelfall. Am Ende schaffte der SC Platz 5 und den Sprung in die Europa League, dazu schied der Klub erst im Halbfinale des DFB-Pokals aus.
Nur leider wurden so die Spieler auch interessant für die finanzkräftigeren Kontrahenten – und Geld hat in der Bundesliga fast jeder mehr als die Freiburger, die einen der kleinsten Etats der Liga haben. Die Leistungsträger Caligiuri, Flum, Kruse, Makiadi und Rosenthal verließen den Verein.
Die Neuen sind bis auf Mike Hanke in der Bundesliga kaum bekannt; es sind häufig junge Spielern aus der Reserve großer Klubs wie Coquelin (Arsenal) oder Mehmedi (Dynamo Kiew). Das heißt mal wieder Neuaufbau für Trainer Christian Streich. Die Situation ist nicht einfach – entsprechend holprig war auch der Start. Drei Unentschieden sind die Ausbeute. Dabei zeigte der SC durchaus gute Ansätze und trotzte immerhin dem FC Bayern ein Unentschieden ab. Aber dennoch muss noch vieles zusammenwachsen. „Ich weiß nicht, ob es funktioniert und wir alles gleich hinkriegen. Schließlich geht es nicht nur um ein oder zwei Abgänge“, sagte Christian Streich schon vor der Saison im
kicker-Sonderheft.
Historie
Die wunderschöne Stadt Freiburg zählte nie zu den Fußball-Hochburgen. Früher war der Lokalrivale FC die Nummer Eins in der Stadt, den Sprung in die Bundesliga schaffte er aber nie. 1978 stieg der SC in die Zweite Liga auf und während der FC in die sportliche Bedeutungslosigkeit fiel, hielt sich der SC in Deutschlands zweiter Spielklasse, ohne dass er groß sportlich auftrumpfte. Das alles änderte sich, als 1991 mit Volker Finke ein junger Trainer aus Hannover die Bühne betrat.
Schon im ersten Finke-Jahr imponierte das Team; 1993 folgte der Aufstieg in die Bundesliga. Mit einer unglaublichen Serie von drei Erfolgen zum Schluss rettete sich der SC in letzter Minute. Schnell erwarb sich der Klub eine Menge Sympathien, weil er Fußball „spielte“ und sich die Punkte nicht durch destruktives Spiel ermauerte.
Zudem gab es in der Mannschaft ein paar Spieler, die unfallfrei ein paar kluge Sätze zusammenbekamen und auch noch studierten. Schnell machte der Spruch von der intellektuellen Alternativ-Truppe die Runde, zumal ihr Trainer auch noch ein ehemaliger Lehrer war, der seine Zigaretten selber drehte.
Einer der größten Siege des SC Freiburg: Mit 3:1 besiegten sie in der Spielzeit 1993/1994 den FC Bayern München. Das Spiel seines Lebens machte Stürmer Uwe Wassmer, der alle drei Tore erzielte.
Volker Finke und der SC Freiburg sind ein weiteres Beispiel, was mit persönlicher Kontinuität zu schaffen ist. Der Coach hatte das sportliche Sagen, sein Präsident, der 2009 verstorbene Achim Stocker, hielt sich wohltuend bescheiden aus der Öffentlichkeit heraus. Finke dankte dieses Vertrauen, in dem er den Verein mit geringen finanziellen Mitteln sportlich in Deutschlands Elite etablierte.
Der SC war immer ein Verkaufsklub ist, dessen beste Akteure zu finanzstärkeren Kontrahenten wechselten. Dennoch änderten selbst Abstiege aus der ersten Liga das Freiburger Konzept nicht. Volker Finke blieb sportlich verantwortlich; insgesamt 16 Jahre hatte der Niedersachse das sportliche Sagen. Zweimal schaffte Freiburg in der Ära den Sprung ins internationale Geschäft, zudem waren sie einer der ersten Klubs in Deutschland, die in eine eigene Nachwuchsschule investierten.
Auch danach setzte der Klub seine Philosophie fort. Robin Dutt blieb vier Jahre sportlich verantwortlich. Nur bei seinem Nachfolger Markus Sorg zog der SC die sportliche Notbremse und entließ diesen, als die Mannschaft im Winter 2011 auf Platz 18 in der ersten Liga stand. Christian Streich, sein Nachfolger, kannte den Verein als Jugendtrainer natürlich gut. Er schaffte die Wende, baute zudem immer wieder junge Talente in das Team ein. Und im letzten Jahr spielte Freiburg bekanntlich eine grandiose Saison.
Streich traf offenbar den richtigen Ton; sein Team präsentierte sich als taktisch und technisch hervorragende Einheit. Das Einzige, was nervt, ist das Alternativ-Image, das manche Medien dem uneitlen Streich anheften. Nur weil jemand die rund 900 Meter (nach Angaben des
kicker) vom Wohnort zum Arbeitsplatz nicht mit dem dicken Auto, sondern dem Fahrrad fährt.
Die
Bilanz Borussia Dortmund – SC Freiburg
Fokus Fußball
11 Freunde-Presseschau
uknig22 am 26. September 13
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