Sie ist wieder da, die Fußball-Bundesliga. Eindrücke zum Saisonauftakt von den Großen Zwei der Liga. Der FC Bayern siegt im Schongang, Borussia Dortmund müht sich gegen gute Mainzer.
Stimmt schon, hier war lang nichts los. Manche haben sogar Beiträge vermisst. Aber der Autor hat einfach mal innegehalten, immerhin war er seit März 2009 jeden Monat mit diesem Blog auf „Sendung“. Es mag auch ein wenig Verdruss sein – manche Entwicklungen in Turf und Fußball nerven doch gewaltig.
Zum Beispiel die Fußball-Bundesliga. Natürlich ging es schon immer nur um das Geld, nur so „Deppen“ wie der Kolumnist und andere Fans denken beim Fußball an Vereinstreue und ähnliche Werte. Aber die Großen haben immer die Kleinen gefressen – und im deutschen Fußball ist der FC Bayern München schon seit Urzeiten der Allergrößte.
Der Unterschied: Früher wurde die Bayern auch oft Meister, nur waren sie nicht so überlegen. Es gab immer mal Spiele, die sie gegen Klubs wie Freiburg, Köln oder eben Werder Bremen verloren haben. Danach lachte sich halb Fußball-Deutschland – zumindest der Teil Deutschlands, der nicht Bayern-Fan war – kaputt. Dicke Luft darauf an der Säberner Straße, nicht nur die Boulevard-Presse hatte viel zu schreiben.
Das ist leider Vergangenheit. Der FC Bayern hat seit Jahren eine Super-Mannschaft, die die Bundesliga so dominiert wie noch nie. Ob die Trainer nun Heynckes, Guardiola oder jetzt Ancelotti heißen – die Münchner gewinnen ihre Partien wie sie wollen.
Eigentlich wollte ich mir das Eröffnungsspiel der kommenden Bundesligasaison in der ARD gar nicht anschauen. Keine Ahnung, warum die DFL-Verantwortlichen ausgerechnet Bayern München gegen Werder Bremen als Spiel ausgesucht hatten. Schon vorher eine eindeutige Sache.
Werder hilflos
In echt war es noch schlimmer: Eine lethargisch wirkende Bremer Mannschaft, die gegen – zugegeben sehr spielfreudige – Bayern nicht eine einzige Torchance erarbeitete. Auch wenn bei Werder wichtige Leute wie Junuzovic, Pizarro oder Neuzugang Kruse fehlten, war es doch eine schlimme Demütigung für die Hanseaten. Wie so oft in den letzten Jahren, wenn es gegen München ging. Der Kolumnist konnte es spätestens nach dem 0:3 nicht mehr ertragen. Was wohl ein Kämpfer glorreicher Werder-Tage wie Dieter Eilts bei einem solchen Debakel gemacht hätte?
Einen Tag später ging es in den Signal Iduna Park, immer noch der schönste Ort in Dortmund. Heimspielauftakt des BVB gegen Mainz 05 bei gefühlten 40 Grad.
Die Borussia hatte im ersten Jahr mit Trainer Thomas Tuchel nach der großen Zeit von Jürgen Klopp eine großartige Saison gespielt. Nur zu einem Titel reichte es nicht, weil die Bayern einfach zu gut waren. Dennoch war die Stimmung in der Pause nicht besonders gut: Das verlorene Pokalfinale gegen die Bayern und natürlich die Abgänge der drei Stützen Hummels, Gündogan und Mkhitaryan. Besonders der Abgang des Ersten zu den Bayern tut weh. Dazu verließen verdiente Fan-Lieblinge wie Jakub Blaszykowski den Verein bzw. werden wie Neven Subotic den Klub wechseln.
Rückkehrer: Mario Götze kam von Bayern München zurück zum BVB. (Bild: Wikimedia Commons/Marcello Casal jr./Agencia Brasil)
Young Dortmund
Immerhin hat Borussia das Geld in das Team investiert. Viele neue gute Leute, die Scouts hatten ganze Arbeit geleistet. Hochtalentierte Leute wie Dembele oder Emre Mor, die ganz Europa gejagt wurde. Ein Europameister wie Guerreiro, den vorher niemand kannte. Dazu Bartra, Rode und Merino. Und nicht vergessen Andre Schürrle und Mario Götze, dessen Abgang zum FC Bayern damals nicht nur den Kolumnisten
erzürnte.
Alles vergessen, alle Wunden sind geheilt. Meine Befürchtung ist jedoch, dass Götze nie wieder an seine Dortmunder Bestform anknüpfen wird. Dafür saß er in München zu viel auf der Bank bzw. war verletzt. Diese Zeit wird Narben hinterlassen haben.
Gegen Mainz fehlte Götze dann auch leicht verletzt, sein Name war aber kein Thema im Stadion. Von den Neuen standen Bartra, Rode, Dembele und Schürrle in der Startelf, es wurde ein holpriger Auftakt in der Gluthitze. Mainz war aber auch ein guter Gegner, hat schon seit Jahren Qualität und hätte bei besserem Abschluss einen Punkt verdient gehabt.
Beim BVB passte noch nicht viel zusammen, vieles blieb im Ansatz stecken. Immerhin blieb Aubameyang abschlussstark und konnte der in Wolfsburg noch so wacklige Schürrle überzeugen