Dienstag, 29. April 2014
17 noch „ganz dunkle“ deutsche Dreijährige
Ein paar bekannte Namen des deutschen Vollblutjahrgangs 2011 fehlen. Der frische Busch-Memorial-Sieger Lucky Lion etwa. Oder der aktuelle Derbyfavorit Sea The Moon. Weil diese Pferde bereits bekannt sind. Das kann man von unserer Auswahl an interessanten deutschen dreijährigen Pferden meist nicht sagen, denn viele waren noch gar nicht auf der Rennbahn. Es sind die noch nicht erkannten Hoffnungen ihrer Trainer.

nurpferdeundfussball hat sich mal durch diverse diesjährige Stallparaden der Sport- Welt „gekämpft“ (die es in kompakter Form als DVD hier gibt) und jeweils einen noch „dunklen Dreijährigen“ ausgesucht, von dem sein Trainer eine sehr gute Meinung hat. Voraussetzung für die Auswahl war, dass die Kandidaten noch sieglos sind und im besten Fall zweijährig noch nicht am Start waren. Entscheidend für die Auswahl sind die Kommentare der Trainer.
Manchmal fiel die Beschränkung auf nur einen Kandidaten pro Quartier richtig schwer, denn bei Trainern wie Schiergen, Carvalho, Hickst oder Wöhler gibt es viele talentierte Aspiranten.
Die Stallparaden des Fachblattes erschienen in diesem Jahr in neuem Format. Die Pferde werden nach vier Kategorien vorgestellt: Bodenvorlieben, Distanz, Saisonziel und Besonderheiten. Damit verpasst der Leser zwar einige blumige Formulierungen der Vorjahre, aber der Informationswert ist deutlich höher.
Aber nicht vergessen: Es ist alles nur eine Prognose – mal sehen, wie die Pferde am Ende der Saison abgeschnitten haben. Wo eine Angabe übrigens fehlt (meistens beim Boden), gibt es diese Information seitens der Trainer auch nicht.

Andreas Bolte: Victorious (F.H. v. Tertullian – Valioni)
Distanz 1200 bis 1600 Meter; Ziel: Sieg in einem Auktionsrennen;
„Sehr großer kräftiger Hengst mit traumhaften Bewegungen, 2013 im Wachstum, bekam alle Zeit vom Besitzer, arbeitet vielversprechend.“

Jean-Pierre Carvalho: Eyetie (F.H. v. Tertullian – Evening Breeze)
Distanz vermutlich ab 2000 Meter
„Wird im April beginnen, könnte etwas für höhere Ziele sein. Nennung für das Mehl-Mülhens-Rennen.“

Roland Dzubasz: Open Your Heart (b.H v. Samum – Dramraire Mist)
Gut bis weicher Boden, Distanz 2000 bis 2400 Meter, Ziel Deutsches Derby, alternativ slowakisches Derby, Auktionsrennen
„Sensibler, noch etwas unreifer, aber talentierter Halbbruder von Ordenstreuer.“

Paul Harley: Laydaro (b. H v. Dai Jin – Laeya Star)
Gutes Geläuf; Distanz 2000 bis 2400 Meter; Ziel Deutsches Derby
„Ein sehr talentiertes, aber spätes Pferd. Das Derby kommt eventuell zu früh.“

Waldemar Hickst: Saraceno (b. H. v. Scirocco – Serenata)
Gut, aber auch weicher Boden; Steher; Saisonziel: Black-Type-Rennen gewinnen
„Hat viel Potenzial und galoppiert sehr gut. Vor allen in der zweiten Saisonhälfte sollte er zu seinem Recht kommen. Bruder zu zwei starken Gruppe-Pferden“. (Santiago, Sordino)."

Jens Hirschberger: Oriental Light (b. S. v. Doyen – Oriental World)
Steherin, Nennung für den Preis der Diana
„Hat eigenen Charakter, ähnlich wie ihr Onkel Oriental Tiger, kann eine Menge, doch muss man sie besonders behandeln.“

Mario Hofer: Nereus (schwb. H. von Monsun – Namibia)
Eher weicher Boden, Steher, Saisonziel schwer einzuschätzen.
„Sicher eine Hoffnung, aber spätreif, jetzt aber auf gutem Weg, Nennung für das Deutsche Derby, besitzt französische Inländergeltung.“

Axel Kleinkorres: Avanduro (b. H. v. Manduro – Avocette)
Steher, Ziel Derbyteilnahme
„Ich gehe mit Derbynennungen sehr sparsam um, dieses Pferd hat eine solche nicht ohne Grund erhalten. Er bringt beste Voraussetzungen mit: beste Aufzucht, viel Ausdruck, tolles Pedigree.“

Markus Klug: Weltmacht, db. S. v. Mount Nelson – Wild Side
Weitere Wege, Ziel Preis der Diana
„Halbschwester von Wilddrossel, Wild Coco und Wild Silva, gilt als besseres Pferd und Hoffnung, hat neben der Diana auch eine Derbynennung."

Ferdinand Leve: Finch Hatton, F.H. v. Pivotal – Felicity
Guter Boden, „aber weich darf er auch sein“, 1600 Meter, Saisonziel „Ohne wenn und aber das Mehl-Mülhens-Rennen in Köln.“
„Völlig unkompliziertes Pferd“.

Andreas Löwe: Palanos, b. H. v. Sholokhov – Peace Flower
Boden normal bis weich; Distanz 1800 bis 2000 Meter; Saisonziel Sieg in einem Auktionsrennen
„Hat sich über Winter ganz toll entwickelt, erster Start 2013 war zu streichen, weil noch völlig grün.“

Toni Potters: Moment of Glory, db. H. v. Desert Prince – Morning Glory
Boden normal bis weich; Distanz ab 2000 Meter; Saisonziel Österreichisches Derby
Trainer Potters sieht in Moment of Glory seinen besten Dreijährigen.

Miroslav Rulec: Safebuster, b. H. v. Scirocco – Yukiko
Boden gut bis weich, Steher, Ziel Schweizer Guineas und Derby, eventuell Frankreich
„Ist auf jedem Fall etwas ganz Gutes, bekam als Zweijähriger Schienbeine, Rennpferd-Manieren. Der Kopf war bis jetzt noch nicht so weit wie der Körper.“

Peter Schiergen: Giant’s Cauldron, F.H. v. Peintre Celebe – Golden Time
Weite Wege, Ziel Deutsches Derby
„Bruder des Gruppe I-Siegers des Girolamo, wie dieser sehr talentiert, hatte zweijährig mit Scheinbeinen zu tun, war im Gestüt.“

Sascha Smrczek: Pai Mei, F.H. v. Saddex – Pacific Sun
Bodenunabhängig, ab 2000 Meter, Tschechisches Derby, gutdotierte Rennen im In- und Ausland.
„War bei ihrem Frankreich-Start noch sehr grün, Pferd mit Steigerungspotenzial, eiltein guter Ruf voraus.“

Manfred Weber: Pescara, F.S. v. Samun – Patineuse
Weicher Boden, weite Wege, Ziel bessere Rennen
„Sehr gut entwickelt, großes Modell, tolle Aktion“

Andreas Wöhler: Thea, b. S. v. Sholokhov – Ticinella
Guter Boden, ab 2000 Meter, Nennung Preis der Diana
„Ausdrucksvolle Stute, hat Zeit benötigt. Nicht auszuschließen, dass sie bis ganz nach oben vorstoßen kann.“