März, April und Mai sind magische Monate im europäischen Vereinsfußball: Champions und Euro League nähern sich ihrer entscheidenden Phase. Und nicht nur Borussia Dortmund brachte seine Fans zur Raserei. Auch der FC Basel euphorisierte eine ganze Stadt: Der Schweizer Meister bezwang in der Euro League Tottenham Hotspur nach Elfmeterschießen und zog erstmals in seiner Vereinsgeschichte in das Halbfinale eines europäischen Vereinswettbewerbs ein.
Es war ein packendes Spiel im „Joggeli“, eines Viertelfinales würdig. Die Zuschauer lärmten, als wenn es ihr letzter Tag wäre, hinterher saß keiner mehr auf seinem Platz. Das Elfmeterschießen musste nach einer ausgeglichenen Kampfpartie entscheiden. Wobei Tottenham in der Verlängerung nur noch mit 10 Leuten spielte und Basel ein deutliches Chancenplus hatte.
Alex Frei
Auf Seiten des FCB gab es aus BVB-Sicht ein Wiedersehen mit Philipp Degen und Alex Frei. Degen wird mich nie überzeugen, auch diesmal hatte er neben einigen guten Szenen die typischen Flüchtigkeitsfehler. Alex Frei kam erst in der 111. Minute, hatte in dieser kurzen Phase aber eine gute Möglichkeit. Mit Marco Streller gab es zudem ein Wiedersehen mit einem weiteren Bekannten aus der Bundesliga (unter anderem VfB Stuttgart, 1.FC Köln). Streller ist zwar nicht mehr der Schnellste, verteilte aber sehr geschickt die Bälle.
Der FC Basel ist schon seit Jahren das herausragende Team der Eidgenossen. In den letzten drei Jahren gewannen sie die Schweizer Liga, auch in diesem Jahr sieht es gut aus, allerdings sind die Grasshopper aus Zürich ein starker Rivale. Und auch international schlägt sich der Klub beachtlich: 2012 besiegte der FCB im heimischen Joggeli den FC Bayern München mit 1:0, das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League endete jedoch 0:7. Immerhin schaltete der Klub in der Gruppenphase ein europäisches Dickschiff wie Manchester United aus.
„Der FCB muss das Ajax der Schweiz werden“, meinte der Sportchef des Schweizer
Boulevard-Blattes Blick nach dem Triumph. Um mit dem niederländischen Traditionsverein gleich zu ziehen, liegt jedoch noch ein langer Weg vor den Schweizern.
Und Tottenham? Ich war ein wenig enttäuscht, auch wenn wichtige Leute wie etwa Bale fehlten. Aber wie der Mannschaft nach dem eigenen 1:0 das Spiel entglitt, sah nicht nach Champions League aus. Der Ex-Schalker Lewis Holtby zeigte zwar einige gute Ansätze, entscheidende Impulse konnte er jedoch nicht liefern.