Overdose XXL
Gelungene Überraschung am Sonntagabend: Die Bild am Sonntag hat auf ihren Mittelseiten immer eine Rubrik „Das sprechende Foto“, wo auf einer Doppelseite allerhand Wissenswertes zu einem bestimmten Foto präsentiert wird. Und wen zeigen die Macher von „Europas größter Sonntagszeitung“ diesmal ihren Millionen von Lesern? Es ist Overdose, das einstige „Wunderpferd“ über Sprintdistanzen, der Stolz Ungarns, dessen Erfolgsweg im vergangenen Jahr so früh durch diverse Verletzungen endete.
Gut, die Überschrift „Das schnellste Pferd der Welt“ ist reichlich boulevardesk übertreiben – mangels Gelegenheit, weil er ja verletzt war, konnte der Hengst von Besitzer Zoltan Mikoczy das 2009 nicht unter Beweis stellen. Verdammt schnell war „The Budapest Bullet“ allerdings schon bei seinen zwölf Starts, die er allesamt spektakulär gewann.
Und auch sonst erfährt der geneigte Leser einiges Wissenswertes. Zum Beispiel dass Overdose
• in sechs Sekunden auf 65 Stundenkilometer kommt
• die 1000 Meter in 54,4 Sekunden schafft, nur der mexikanische Gabelbock ist laut BamS auf dieser Distanz schneller
• zweimal täglich Hafer, Äpfel, Karotten, Gras und zusätzliche Vitaminportionen erhält und sein Trinkwasser mit Traubenzucker und Mineralstoffen ergänzt wird.
• eine perfekte Hinterhand hat, die ihn beim Sprinten mit Kraft und Schnelligkeit antreibt. Denn „der Arsch ist der Motor beim Pferd.“
Schöne PR für den ersten Renntag der Saison am 4. April (Ostersonntag) in Hoppegarten. Denn auf der Parkbahn vor den Toren Berlins trainiert Trainer Sandor Ribarszki inzwischen – und dort wird Overdose zwar nicht an dem Renntag laufen, aber den Besuchern als besondere Attraktion vorgestellt. Die Pressekonferenz fand schon einmal standesgemäß in der ungarischen Botschaft in Berlin statt.

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Der größte Erfolg, der keiner war: Overdose gewinnt im Oktober 2008 den Prix De L'Abbaye (Gr. I) in Paris-Longchamp. Wegen eines angeblichen Fehlstarts wurde das Rennen aber am Ende der Karte noch einmal gelaufen. Nur diesmal fehlte der Hengst.